Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Soldat hortete gefährliche Chemikalien aus suchthafter Sammelleidenschaft

Razzia in Aldenhoven (Foto vom Oktober 2021)
Foto:Ralf Roeger / dpa
Der Offizier Michael C., bei dem bei einer Razzia radioaktive Substanzen, Gift und ein Kriegswaffenarsenal entdeckt worden waren, könnte bald aus der Untersuchungshaft freikommen. Wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main auf Anfrage mitteilte, hätten die Ermittlungen keine Hinweise auf Anschlagspläne ergeben.
»Stark ausgeuferte, an Suchtverhalten grenzende Sammelleidenschaft«
Vielmehr sei bei dem Hauptmann, der dienstlich mit der Analyse von Sprengsätzen zu tun hatte, eine »stark ausgeuferte, an Suchtverhalten grenzende Sammelleidenschaft« festgestellt worden. Mitte Oktober hatten Fahnder bei C. in Aldenhoven bei Aachen auch radioaktives Strontium-90 , Thorium sowie Americium sichergestellt. Zudem waren sie auf Chemikalien und offenbar selbst hergestelltes Zyankali gestoßen.

Bedingt anführbereit
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Laut Staatsanwaltschaft hat sich C. inzwischen »weitestgehend geständig eingelassen«: Das gering strahlende radioaktive Material habe C. »aus gewerbsmäßig zu nutzenden Kalibrierungsgeräten« entnommen. Die sichergestellten Waffen stammten meist von anderen Sammlern, die Chemikalien »größtenteils aus Apotheken- und Laborauflösungen«. Für den 28. März wurde ein Haftprüfungstermin angesetzt.