Streit in der AfD »Ton, Zeitpunkt und Inhalt dieser Rede waren eines Vorsitzenden nicht würdig«

Nach dem Bundesparteitag wächst der Druck auf AfD-Chef Jörg Meuthen – weil er den rechtsradikalen Flügel der Partei zu scharf kritisiert habe. Alexander Gauland sieht darin »eine Steilvorlage für den Verfassungsschutz«.
Alexander Gauland in Braunschweig

Alexander Gauland in Braunschweig

Foto: Moritz Frankenberg / dpa

Die AfD-Spitze streitet weiter über die Rede von Parteichef Jörg Meuthen auf dem Bundesparteitag  am vergangenen Wochenende. »Ton, Zeitpunkt und Inhalt dieser Rede waren eines Vorsitzenden nicht würdig«, sagte der Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Alexander Gauland, am Samstag in Braunschweig. »Es wäre seine Aufgabe gewesen, die Partei zusammenzuführen, nicht Teile abzustoßen.«

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Meuthen hatte in Kalkar eine Brandrede gegen den völkischen Teil der Partei gehalten. Darin übte er unter anderem scharfe Kritik an der Rhetorik mancher AfD-Kollegen: »Wir werden nicht mehr Erfolg erzielen, indem wir immer aggressiver, immer derber, immer enthemmter auftreten.« Es folgte eine hitzige Debatte über den Parteichef. Im SPIEGEL forderte der völkische Flügel Meuthen auf , inhaltlich wieder beizudrehen.

Selten habe eine Rede so eine Auswirkung gehabt, sagte Gauland auf einer AfD-Versammlung zur Aufstellung einer Landesliste für die Bundestagswahl. »Über unser Rentenkonzept redet niemand, es interessiert schlicht nicht.« Gauland sprach auch von einer »Steilvorlage« für den Verfassungsschutz. Er unterstelle nicht, dass Meuthen dies gewollt habe. »Aber er hätte länger darüber nachdenken müssen.« Meuthen hatte von »Provokateuren« in den eigenen Reihen gesprochen und die Partei vor dem Wahljahr 2021 zu Disziplin ermahnt.

vet/dpa
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