Engagement für Geflüchtete Merkel erhält Unesco-Friedenspreis in der Elfenbeinküste

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
Foto: Filip Singer / epa»Wir schaffen das« ist wohl der prägende Satz der Kanzlerschaft Angela Merkels; ein Satz der Zuversicht bei den einen, ein Symbol für Hohn bei anderen. Die Entscheidung der früheren Bundeskanzlerin, im Sommer 2015 die Grenzen für Schutzsuchende offenzulassen, hat ihr Kritik und Anerkennung eingebracht. Nun folgt dem Satz auch eine Auszeichnung mit dem Unesco-Friedenspreis.
Merkel werde am Mittwoch zu einem Festakt in Yamoussoukro, der Hauptstadt der Elfenbeinküste, erwartet, teilte die Unesco in Paris mit. Sie wird für die Aufnahme von mehr als 1,2 Millionen Flüchtenden in Deutschland geehrt. Die Jury des nach dem früheren Präsidenten der Elfenbeinküste benannten Félix-Houphouët-Boigny-Friedenspreises lobte ihre »mutige Entscheidung« im Jahr 2015.
Auch der Vorsitzende der Afrikanischen Union (AU), der senegalesische Präsident Macky Sall, sowie zahlreiche weitere Präsidenten afrikanischer Länder werden erwartet. Der Preis wird seit 1989 an Institutionen oder Einzelpersonen verliehen, die sich um die Sicherung des Friedens verdient gemacht haben.
Zu den bisherigen Preisträgern zählt auch Frankreichs Präsident François Hollande, der 2013 für das französische Eingreifen in Mali ausgezeichnet wurde. Damals galt dies als »Beitrag zu Frieden und Stabilität in Afrika«. Im vergangenen Sommer endete dieser Einsatz allerdings, ohne die Sicherheitslage im Land verbessert zu haben.
Bereits im Oktober vergangenen Jahres war Merkel für ihre Flüchtlingspolitik mit dem renommierten Nansen-Preis des Uno-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) ausgezeichnet worden. Das Preisgeld in Höhe von 150.000 Dollar (rund 152.000 Euro) hatte Merkel damals zu gleichen Teilen vier regionalen Preisträgern zur Verfügung gestellt, die gleichzeitig ausgezeichnet wurden. Darunter waren eine Ärztin im Irak und eine Frau, die Geflüchtete in Costa Rica seit mehr als 50 Jahren unterstützt.
Die Auszeichnung selbst widmete sie jenen Menschen in Deutschland, die sich für Geflüchtete einsetzen. Merkel zitierte Erich Kästner in ihrer Dankesrede: »Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.«