Merkel über Seehofer "Er ist mein Innenminister"

Muss Horst Seehofer nach Aufgabe des CSU-Vorsitzes auch den Posten im Kabinett räumen? Kanzlerin Merkel will keinen Zusammenhang sehen und sagt diplomatisch: "Er ist mein Innenminister."
Angela Merkel und Horst Seehofer

Angela Merkel und Horst Seehofer

Foto: Fabrizio Bensch/ REUTERS

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich diplomatisch zur Zukunft von Horst Seehofer als Innenminister nach seiner Rücktrittsankündigung als CSU-Chef geäußert. "Er ist mein Innenminister", sagte sie beim "Wirtschaftsgipfel" der "Süddeutschen Zeitung" auf die Frage, ob Seehofer nicht aus dem Kabinett ausscheiden müsse.

Die CDU-Politikerin sagte weiter: "Es ist auch richtig, dass die Frage, ob jemand Parteivorsitzender ist und Mitglied eines Kabinetts ist, nicht in einem direkten Zusammenhang steht." Die Bundeskanzlerin selbst wird im Dezember ihren Posten als CDU-Chefin abgeben, will aber Bundeskanzlerin bleiben.

Das soll nicht wie ein "Nachruf" wirken

Merkel sagte mit Blick auf Konflikte etwa in der Migrationspolitik, sie habe mit Seehofer an einigen Stellen "Krach" gehabt - habe aber anderseits mit ihm auch sehr gut zusammengearbeitet. Seehofer sei ein "politisches Schwergewicht" mit viel Kreativität und einem "sehr sozialen Herz für die Menschen". Dies solle nun aber nicht wie ein "Nachruf" wirken, sagte die Kanzlerin.

Seehofer hatte am Montag nach massivem Druck aus der Partei früher als erwartet seinen Rücktritt als CSU-Chef angekündigt. Minister wolle er aber bleiben. "Ich bin Bundesinnenminister und werde das Amt weiter ausüben", betonte der 69-Jährige. Wie lange das gelte, sagte Seehofer nicht. Der engsten CSU-Parteispitze hatte er nach Informationen der dpa am Sonntag angekündigt, beide Spitzenämter im kommenden Jahr abzugeben. (Eine Analyse der Optionen für Horst Seehofer lesen Sie hier.)

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels hieß es, Seehofer habe offengelassen, ob und wann er als Innenminister zurücktrete. Tatsächlich hat er bisher betont, dass er das Amt behalten wolle.

tin/dpa
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