Geschlechtergerechte Sprache Merkel will Nationalhymne nicht ändern

Angela Merkel
Foto: FELIPE TRUEBA/ EPA-EFE/ REX/ ShutterstockAngela Merkel möchte die Nationalhymne in ihrer jetzigen Form beibehalten. Das sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. Die Kanzlerin sehe "keinen Bedarf einer Änderung". Zuvor hatte es eine Diskussion über dieGeschlechtsneutralität der Hymne gegeben.
"Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland" lautet der Anfang der dritte Strophe der Hymne. Die Frauenbeauftragte des Familienministeriums störte an dieser Zeile das Wort "Vaterland". Kristin Rose-Möhring wolle es gern ändern und "Heimatland" daraus machen - das Wort "brüderlich" aus Zeile vier würde sie in "couragiert" ändern. Das ging aus einem Schreiben der Beauftragten hervor, das die "Bild am Sonntag" zitiert hatte.
Ein Ministeriumssprecher sprach am Montag von einem "persönlichen Beitrag" der Gleichstellungsbeauftragten, den er nicht kommentieren könne. Es handele sich um ein "internes Schreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" des SPD-geführten Ministeriums.
In dem Rundbrief verwies Rose-Möhring dem "Bild am Sonntag"-Bericht zufolge auf geschlechterneutrale Umformulierungen etwa in der österreichischen Hymne. Aus "Heimat bist du großer Söhne" wurde dort bereits am 1. Januar 2012 "Heimat großer Töchter und Söhne". Auch Kanada habe kürzlich eine Änderung seiner Nationalhymne in geschlechterneutrale Sprache beschlossen.
Neben Merkel wandte sich auch CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer gegen Änderungen am Hymnentext. "Ich halte von diesem Vorschlag überhaupt nichts", sagte sie am Montag in Berlin. Sie habe als Frau nie den Eindruck gehabt, dass sie mit dieser Hymne nicht gemeint wäre.