Horst Teltschik Früherer Kohl-Berater kritisiert Merkels Russlandpolitik

Wie hätte Helmut Kohl auf die aktuelle Politik des Kreml reagiert? Besser als die amtierende Kanzlerin, erklärt der ehemalige Berater des Altkanzlers, Horst Teltschik. Im SPIEGEL erhebt er schwere Vorwürfe.

Horst Teltschik, wichtigster außenpolitischer Berater Helmut Kohls, wirft Kanzlerin Angela Merkel Führungsschwäche und Passivität gegenüber Russland und Frankreich vor. Im SPIEGEL erklärt Teltschik, Merkel sei "kein Mensch, der gern die Führung übernimmt". Der Westen habe Russlands Präsidenten Wladimir Putin verprellt. (Lesen Sie hier das ganze Gespräch bei SPIEGEL+ .)

Kohl hätte an Merkels Stelle versucht, eine "persönliche Beziehung" zu Putin aufzubauen. Ihre erfolgreiche Vermittlungspolitik in der Ukrainekrise würde doch zeigen: "Sie hätte viel mehr bewirken können, wenn sie gewollt hätte."

Auch im Umgang mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron sieht Teltschik verpasste Chancen. Der Franzose sei ein "Glücksfall" für Deutschland. Kohl wäre nach Macrons berühmter Rede über die Zukunft Europas "nach Paris gereist, hätte Macron umarmt und gesagt: Auf geht's". Merkel hingegen liege Führung nicht.

Teltschik zählte zwischen 1972 und 1990 zum engsten Kreis um Kohl und nahm als Leiter der außenpolitischen Abteilung im Kanzleramt an den Verhandlungen zur deutschen Einheit teil. Von 1999 bis 2008 führte Teltschik die Münchner Sicherheitskonferenz.

kno/klw
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