Neue Leistung Familienministerin kündigt bezahlte Auszeit für Eltern direkt nach Geburt an

Zwei Wochen Urlaub bei vollem Gehalt – das soll laut Familienministerin Anne Spiegel in Deutschland für einen Elternteil nach Geburt eines Kindes bald die Regel werden. Auch beim Elterngeld wird sich etwas tun.
Anne Spiegel (am 8. Dezember)

Anne Spiegel (am 8. Dezember)

Foto: POOL / REUTERS

Schon kurz nach der Geburt des Nachwuchses zurück an den Arbeitsplatz? Das soll es nach Plänen der neuen Bundesfamilienministerin künftig nicht mehr so oft geben. Anne Spiegel (Grüne) hat bezahlten Urlaub für Eltern direkt nach der Geburt eines Kindes angekündigt.

»Neu einführen werden wir, dass ein Elternteil – zumeist die Väter – für die ersten zwei Wochen nach der Geburt bei vollem Gehalt bei der Familie bleiben kann«, sagte Spiegel der »Rheinischen Post«: »Bisher hat man dafür oft mühsam Tage zusammengespart.«

Gleichzeitig wolle sie mehr Elterngeldmonate für Paare ermöglichen, die sich die Elternzeit aufteilen, betonte Spiegel: »Wir wollen es stärker unterstützen, wenn Paare die Kinderbetreuung als gleichberechtigte Aufgabe begreifen.«

Auch für Menschen, die Angehörige pflegen, soll eine berufliche Auszeit ermöglicht werden: »Dafür wollen wir eine ähnliche Leistung wie das Elterngeld schaffen«, sagte die Grünenpolitikerin.

Im selben Gespräch äußerte sich Spiegel zudem zu Möglichkeiten, das Durchhaltevermögen von Kindern in der Coronapandemie stärker zu belohnen. »Das Bundesfamilienministerium hat ja bereits ein Corona-Aufholpaket von einer Milliarde Euro geschnürt, damit Kinder wieder mehr Sport, Kultur und Freizeit erleben können«, sagte Spiegel der »Rheinischen Post«.

Die Grünenpolitikerin weiter: »Aber ich bin offen dafür, dass es auch eine weitere Anerkennung für das solidarische Verhalten der Kinder in der Pandemie gibt. Beispielsweise in Form eines Zoogutscheins oder Ähnlichem.«

Spiegel: Ungeimpfte Erwachsene sind das Problem

Was sie ärgere, seien »voreilige Vorstöße« für eine Kinderimpfpflicht. Diskussionen darüber dürften nicht auf dem Rücken der Kinder geführt werden, mahnte sie. Kinder zeigten viel Verständnis und Solidarität. »Sie sind nicht die Treiber der Pandemie«, betonte Spiegel. Was die Krankenhäuser an ihre Kapazitätsgrenzen bringe, seien ungeimpfte Erwachsene.

Sie wünsche allen Familien in Deutschland, »dass sie über die Feiertage Gelegenheit zum Durchschnaufen haben werden«. Nach diesem kräftezehrenden Jahr sei das wichtig. »Der Weihnachtszauber darf Corona nicht zum Opfer fallen«, sagte Spiegel. Sie appelliere aber an alle Menschen, die Kontaktbeschränkungen ernst zu nehmen und im kleinen Kreis zu feiern. »Am besten natürlich geimpft und getestet. Nur so können wir diese Pandemie besiegen und die fünfte Welle abwenden oder klein halten.«

jok/AFP
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