Tweet über CDU-Sieg
Empörung über Kramp-Karrenbauer nach Görlitz-Wahl
In Görlitz hat ein Bündnis aller Parteien knapp einen AfD-Oberbürgermeister verhindert. Doch CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer reklamierte das als Erfolg für ihre Partei. Dafür bekommt sie Ärger - und korrigiert sich.
In Görlitz hat der von Grünen, Linken, SPD und FDP unterstützte CDU-Kandidat Octavian Ursu die Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt gegen den AfD-Bewerber Sebastian Wippel gewonnen. Ursu kam auf 55,2 Prozent.
Dies ist durchaus bemerkenswert, denn der AfD-Politiker Wippel hatte im Mai den ersten Wahlgang mit 36,4 Prozent für sich entschieden. Um ihn als bundesweit ersten AfD-Oberbürgermeister zu verhindern, hatten sich im zweiten Wahlgang alle anderen Parteien gegen ihn zusammengeschlossen und CDU-Mann Ursu unterstützt.
Noch am Sonntagabend gratulierte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer Wahlsieger Ursu - und löste mit ihrer Wortwahl Empörung aus. Denn sie verbuchte das gemeinschaftlich erreichte Ergebnis allein für ihre Partei und ließ die gemeinsame Anstrengung aller Parteien in ihrer Gratulation auf Twitter zunächst unerwähnt.
Darauf reagierten dann Vertreter anderer Parteien sehr verärgert, sahen sie doch ihren Beitrag geschmälert. Manche warfen der CDU-Chefin Arroganz und fehlendes Fingerspitzengefühl vor.
Etwa eine Stunde nach ihrem ersten Tweet schickte Kramp-Karrenbauer dann den Dank an das Görlitzer Anti-AfD-Bündnis aller Parteien hinterher. Darin enthalten war auch eine Erklärung, wonach zuvor bereits CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak auf die Wichtigkeit des Bündnisses für den CDU-Erfolg hingewiesen habe.