Nach Gewalt in Herne
Bundesregierung ermahnt Türken und Kurden in Deutschland
Bei einer Demonstration von Kurden in Herne war es zu Gewalt gekommen. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung fordert: Der Konflikt in Syrien dürfe nicht das Zusammenleben in Deutschland gefährden.
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung hat die in Deutschland lebenden Kurden und Türken aufgerufen, den Streit über den Konflikt in Nordsyrien nicht nach Deutschland zu tragen.
Sie erwarte "besonders von Migrantenorganisationen und Religionsgemeinschaften, Verantwortung zu übernehmen und zur Mäßigung beizutragen", sagte die CDU-Politikerin Annette Widmann-Mauz den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Bei allem Verständnis, dass der Konflikt Menschen und ihre Familien, die ihre Wurzeln in der Region haben, tief erschüttere, müsse klar sein: "Wir haben auch die Verantwortung, dass der Konflikt in der Region nicht zu einem Konflikt in unserer Gesellschaft wird und das friedliche Zusammenleben in Deutschland gefährdet", sagte Widmann-Mauz.
Am Montag war es bei einer Demonstration von Kurden im nordrhein-westfälischen Herne zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Dabei wurden nach Polizeiangaben fünf Menschen verletzt. Die Polizei kritisierte "Gewaltbereitschaft und Aggressivität" während der Demonstration.
Die Türkei hatte Mitte vergangener Woche ihre angedrohte Militäroffensive gegen vorwiegend von Kurden bewohnte Gebiete in Nordsyrien begonnen. Seither hatten Kurden in zahlreichen deutschen Städten gegen das Vorgehen Ankaras demonstriert. Für kommenden Samstag ist in Köln eine Demonstration gegen den türkischen Einmarsch geplant, zu der die Veranstalter mehrere zehntausend Teilnehmer erwarten.