Antisemitische Äußerungen
Strafanzeige gegen Hohmann
Die Staatsanwaltschaft Fulda prüft Ermittlungen gegen Martin Hohmann. Ein Privatmann hat gegen den CDU-Politiker Anzeige wegen antisemitischer Äußerungen erstattet. Auch der Innenausschuss des Bundestags beschäftigt sich mit der Affäre.
Fulda - Die Staatsanwaltschaft Fulda teilte heute mit, sie werde nun prüfen, ob sie Ermittlungen einleite. Anzeige erstattet hatte ein Privatmann aus Bonn. Zuvor hatte bereits der Zentralrat der Juden in Deutschland angekündigt, gegen Hohmann strafrechtlich
vorgehen zu wollen. Der Abgeordnete hatte sich am Wochenende für
Teile seiner umstrittenen Rede entschuldigt.
Die Affäre wird auch den Bundestags-Innenausschuss beschäftigen.
Das teilte die Ausschuss-Vorsitzende, Cornelie Sonntag-Wolgast
(SPD), in Berlin mit. Das Gremium, dessen Mitglied Hohmann
ist, kommt am Mittwoch zu seiner nächsten Sitzung zusammen. Die Union
hat bereits angekündigt, Hohmann von seinem Amt als Berichterstatter
für die Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter entbinden zu wollen.
Der CDU-Politiker hatte in einer Rede zum Tag der Deutschen
Einheit gesagt, vor allem jüdisch-stämmige Bolschewisten seien für
die Verbrechen während der kommunistischen Revolution in Russland
verantwortlich. "Juden waren in großer Anzahl sowohl in der
Führungsebene als auch bei den Tscheka-Erschießungskommandos aktiv. In diesem Zusammenhang benutzte er auch den Begriff "Tätervolk". Für Teile seiner Rede hatte sich Hohmann am Wochenende
entschuldigt.
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