Szene am Holocaust-Mahnmal Kritik an neuem Laschet-Spot
Ein neues Wahlkampfvideo von Unionskanzlerkandidat Armin Laschet mit Szenen vom Berliner Denkmal für die ermordeten Juden Europas und aus einer Kohlezeche ruft Kritik hervor.
In dem Spot ist der CDU-Chef unter anderem zu sehen, wie er über die Gedenkstätte läuft: zusammen mit Josef Schuster, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, und Lea Rosh, der Mitinitiatorin des Holocaust-Mahnmals.
Kritiker werfen Laschet vor, sich zu inszenieren und den Besuch des Denkmals zu instrumentalisieren:
Ein Mahnmal für die ermordeten Juden sollte nicht für politische Eigenwerbung instrumentalisiert werden. Das ist einfach falsch.#CDU #Laschet #Holocaust
— Patrick Diekmann (@patdiekmann) August 22, 2021
pic.twitter.com/epog1t4CnX
#Laschet lässt sich für Parteiwerbung im Denkmal für die ermordeten Juden Europas filmen.
— Robert Pietsch (@ropietsch) August 22, 2021
Das ist unanständig! Ich erwarte von der #CDU das Video zurückzuziehen. Das Holocaust-Mahnmal im Wahlkampf zu instrumentalisieren ist respektlos. @PaulZiemiak#EineUnion pic.twitter.com/GySdNgEaFC
Aus dem Konrad-Adenauer-Haus hieß es, die Verwendung der Szenen für den Spot sei dem Zentralrat der Juden vor Veröffentlichung bekannt gewesen und mit diesem abgestimmt. Der Zentralrat twitterte am Sonntagabend als Reaktion auf die Kritik, dass er den Einsatz gegen Antisemitismus und Hass sowie Engagement für Demokratie von allen demokratischen Parteien unterstütze. Dazu gehöre auch die aktive Erinnerung an die Schoa.
Eine andere Szene des Videos zeigt Laschet offensichtlich beim Besuch einer Zeche. Hier hat der Politiker ein staubverschmiertes Gesicht, die Menschen um ihn herum hingegen nicht. Beobachtern erscheint dies merkwürdig.
Bei diesem Termin in der Zeche hat #Laschet wohl persönlich nach Kohle gegraben - als einziger der Herren (Quelle: Wahlwerbespot der #CDU) pic.twitter.com/qdbQ8pkZkN
— Thomas Steinmann (@t_stoneman) August 22, 2021
Warum hat Armin Laschet offenbar als einziger Ruß im Gesicht? War er der einzige, der vorm Schließen der letzten Zeche noch eine Schicht geschoben hat? 🤡 pic.twitter.com/elCWe6vtKd
— Ronny (@ronnylicious) August 22, 2021
Laschet und die Union haben in den Umfragen für die Bundestagswahl zuletzt an Unterstützung verloren.
Im wöchentlichen Sonntagstrend des Meinungsforschungsinstituts Insa für die »Bild am Sonntag« sackten CDU/CSU um drei Prozentpunkte auf 22 Prozent ab. Die Sozialdemokraten mit ihrem Kanzlerkandidaten Olaf Scholz kletterten um zwei Punkte auf ebenfalls 22 Prozent. Die Grünen verloren einen Prozentpunkt und kamen auf 17 Prozent.
In Befragungen, wer Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin werden soll, liegen Laschet und die Grünenkandidatin Annalena Baerbock weit hinter Scholz zurück.