Auskunft vom Umweltministerium Suche nach Endlager für Atommüll dauert länger als geplant

Absperrung im Zwischenlager Gorleben
Foto: Lucas Bäuml / dpaDie Suche nach einem Endlager für den deutschen Atommüll kann nach Angaben des Bundesumweltministeriums nicht wie angestrebt bis 2031 abgeschlossen werden. Das Verfahren könne »unter Berücksichtigung der hohen Anforderungen an die Auswahl des Standortes mit der bestmöglichen Sicherheit« nicht bis zum geplanten Datum beendet werden, ließ das Ministerium dazu auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur verlauten. Zuvor hatte bereits die »Ostsee-Zeitung« über mögliche Verzögerungen berichtet.
In seiner Einschätzung stützt sich das Ministerium von Grünenpolitikerin Steffi Lemke auf ein Papier der mit der Endlagersuche betrauten Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE). In diesem Dokument würden »erstmals unter Berücksichtigung von Terminrisiken und Beschleunigungspotenzialen Zeitkorridore für sämtliche Phasen des Standortauswahlverfahrens dargestellt«, hieß es. Dem Grundsatz der bestmöglichen Sicherheit hätten sich auch Zeitvorgaben unterzuordnen, schlussfolgerte daraus das Umweltministerium.
Zur Verzögerung erklärte das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), das die Suche nach einer geeigneten Lagerstätte beaufsichtigt, die BGE habe »bislang keinen Plan vorgelegt, wie innerhalb der verbleibenden neun Jahre das in der Tat umfangreiche Verfahren« durchgeführt werden solle. Nach Angaben des Umweltministeriums soll es nun Gespräche mit BGE und BASE über den weiteren Ablauf der Suche nach einem Endlager geben.
Bundesweit gibt es derzeit 16 Zwischenlagerstandorte für radioaktiven Müll. Die Suche nach einem Endlager für in Deutschland verursachte, hoch radioaktive Abfälle gestaltet sich jedoch seit Jahren schwierig. Trotz zäher Verfahren sollte bis 2031 ein Standort feststehen. Diese Frist ist auch im sogenannten Standortauswahlgesetz festgehalten. Ab 2050 sollte das Endlager ursprünglich dann in Betrieb genommen werden.