Statistisches Bundesamt Zahl der Ausländer auf 10,6 Millionen gestiegen

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Foto:Daniel Karmann/ dpa
In Deutschland waren Ende 2017 rund 10,6 Millionen Personen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit erfasst. Damit leben hierzulande so viele Ausländer wie noch nie. Das teilte das Statistische Bundesamt zu den Daten des Ausländerzentralregisters mit . In diesem Register werden Daten von Ausländern gespeichert, die mindestens drei Monate in Deutschland leben oder gelebt haben.
Die Zahl wuchs damit um 585.000 oder 5,8 Prozent im Vergleich zu Ende 2016. Der Anstieg liegt deutlich über dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre, der sich auf 388.000 Personen belief. Seit 2009 nimmt die Zahl der Ausländer in Deutschland kontinuierlich zu.
Hauptgrund ist die zunehmende Zuwanderung aus der Europäischen Union (EU). Hier gab es 2017 einen Nettozuwachs (Saldo aus Zuzügen und Fortzügen) von 439.000 Personen. Das geht vor allem auf Länder zurück, die nach der EU-Erweiterung 2004 hinzukamen. Die meisten Menschen kamen im vergangenen Jahr aus Polen (85.000), Rumänien (85.000) und Bulgarien (45.000). "Zwischen 2007 und 2017 ist die ausländische Bevölkerung mit der Staatsangehörigkeit eines neuen EU-Mitgliedstaats von 919.000 auf 2,6 Millionen gewachsen", erklärte das Statistikamt.
Die Zuwanderung aus Staaten außerhalb der Europäischen Union nahm dagegen im vergangenen Jahr ab. Aus diesen sogenannten Drittstaaten wurden 163.000 Personen neu registriert, nachdem es 2016 noch 665.000 waren. Besonders aus Syrien, dem Irak und Afghanistan kamen unter dem Strich weniger Menschen nach Deutschland.
So lag die Nettozuwanderung aus Syrien 2017 bei rund 61.000 Menschen, im Vorjahr waren dies noch 260.000. Aus dem Irak wanderten netto 17.000 Menschen zu - nach 91.000 im Jahr 2016 - und aus Afghanistan 5000 nach 119.000 im vergangenen Jahr.