Ausländische Presse "Siegerin ist Merkels Kette"

TV-Duell Merkel gegen Steinbrück: "Raab won"
Foto: Hannibal Hanschke/ dpa"BBC": "'Brot-und-Butter'-Wirtschaftsthemen dominierten mehr als eine Stunde in der Debatte. Merkel präsentierte sich als jemand, dem die Wähler vertrauen könnten. Steinbrück betonte, dass Niedriglohn "wie in kaum einem anderen Land in Europa" der Preis des Erfolges der Koalition sei. Beiden gelang kein K.o.-Schlag, der den Wahlkampf radikal verändert. Merkel ging mit großer Zustimmung in die Debatte, und es ist unwahrscheinlich, dass sich das danach komplett geändert hat."
"New York Times": "Kein klarer Gewinner in der TV-Debatte" titelt das US-Blatt - um im letzten Absatz auf die Wertung der "Bild"-Zeitung zu verweisen: 'Raab won'."
"Neue Zürcher Zeitung": "Das 'Duell' zwischen Kanzlerin Merkel und ihrem Herausforderer Steinbrück hat wenig neue Einsichten gebracht. Merkel zeigte sich verblüffend dominant, Steinbrück scharfzüngig, aber dennoch erstaunlich friedfertig. Die Kanzlerin, von ihren Gegnern oft als ausweichend und abwiegelnd beschrieben, verblüffte durch ihren festen Willen, sich weder von den Moderatoren noch von Steinbrück aus dem Konzept bringen zu lassen. Der SPD-Kanzlerkandidat dagegen argumentierte schnell, präzise und elegant und suchte sein Heil in leiser, eher ironisch daherkommender Kritik, die nicht als belehrend oder uncharmant wahrgenommen werden sollte."
"Blick" (Schweiz): "Siegerin ist Merkels Kette. Peer Steinbrück versäumte im TV-Duell zu punkten. Angela Merkel vermied Fehler und war somit im Vorteil…Steinbrück glänzte nicht. Er war viel zu aufgeregt, spulte auswendig gelernte Sätze ab, attackierte bloß zahm und wich kritischen Fragen aus…Angela Merkel gelang, was einer Politikerin gelingen muss, die vorne liegt: Sie vermied Fehler.Erste Umfragen zeigten: Es war ein Patt, mit leichtem Vorteil Merkel. Für Steinbrück zu wenig, um Dynamik in seinen Wahlkampf zu bringen."
"Kleine Zeitung" (Österreich): "TV-Duell ohne klaren Sieger. Angela Merkel und ihr Herausforderer Steinbrück haben sich drei Wochen vor der Bundestagswahl ein weitgehend sachliches TV-Duell mit wenigen persönlichen Spitzen geliefert."