Baden-Württemberg CDU verteidigt Wahlplakate gegen Spott

Wahlplakat der CDU Baden-Württemberg
Foto: Marijan Murat / dpaWenn man so will, haben Internetnutzer nur getan, was die CDU Baden-Württemberg mit ihrer Wahlkampagne erreichen wollte: »Wir fokussieren uns auf reine Textbotschaften«, hieß es bei der Vorstellung der CDU-Wahlplakate am Freitag mit Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann. Diesen Fokus hat die CDU nun bekommen – allerdings etwas anders als geplant. Denn schnell stellte die Netzgemeinde fest, dass sich zwei von Eisenmanns Wahlplakaten auch falsch verstehen lassen.
Auf einem Plakat steht in Großbuchstaben: »CDU wählen, weil wir Verbrecher von heute mit der Ausrüstung von morgen jagen«. Daraus machten Twitternutzer »Wir Verbrecher von heute« – mit der Begründung, Autofahrer würden beim Vorbeifahren oft nur die erste Zeile lesen. Auch das zweite Motiv mit der Frage »Wollen wir nicht alle beschützt werden?«, flankiert mit einem Foto von Eisenmann, wurde spöttisch kommentiert.
#wirVerbrecher 🤣 #cdu #ltw21 #ltwbw21 pic.twitter.com/MrnAKI3rbt
— Henning Schürig (@hensch) January 29, 2021
Der Kommunikationsexperte Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim empfahl der CDU daraufhin, die Plakate wegen »handwerklicher Fehler« lieber nicht zu kleben. In Baden-Württemberg wird in sechs Wochen ein neuer Landtag gewählt. Eisenmann fordert dabei den grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann heraus.
Die Südwest-CDU will an den Plakaten festhalten. »Dass eine Botschaft auf Plakaten im Netz bewusst missverstanden wird, sehen wir gelassen«, sagte Eisenmann laut einer Mitteilung vom Sonntag. Man freue sich, dass über die vorgestellten Motive »gesprochen und auch intensiv diskutiert wird«. Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern dürften die Botschaften schon bald im ganzen Land begegnen. Die Partei will trotz der Digitalisierung in der Corona-Pandemie 1500 Großplakate aufstellen – so viele wie noch nie zuvor.