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US-Präsident: Obama ist in Deutschland gelandet

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US-Präsident Obama in Berlin Familie Cool ist in der Stadt

Um 20.20 Uhr sind sie da: Barack Obama ist in Berlin angekommen und hat Michelle und die Töchter Sasha und Malia mitgebracht. Die Stadt wimmelt von Polizisten, Straßen sind gesperrt - alles für seinen großen Auftritt vor dem Brandenburger Tor.

Berlin - Die Air Force One landet um 20.20 Uhr auf dem Berliner Flughafen Tegel - fünf Minuten früher als geplant. Um 20.33 Uhr schreitet US-Präsident Barack Obama die Gangway hinab. An seiner Seite Tochter Sasha (12). Zwei Schritte hinter den beiden kommen First Lady Michelle Obama und Tochter Malia (14) die Treppe herunter. Die Abendsonne scheint ihnen ins Gesicht.

Auf dem Roten Teppich, der kurz vor der Landung auf dem militärischen Teil des Flughafens ausgerollt wird, empfängt Bundesaußenminister Guido Westerwelle die Staatsgäste aus den USA. Er drückt der First Lady einen kleinen sommerlichen Blumenstrauß in die Hand. Doch lange halten sich die Obamas nicht auf. In einer langen schwarzen Wagenkolonne braust der Tross in die Berliner Innenstadt, durch den Lieferanteneingang gelangt die First Family in ihr Hotel am Potsdamer Platz. (Das Minutenprotokoll der Ankunft lesen Sie hier)

Hohe Erwartungen an Obamas Rede

Die Behörden in Berlin haben die Sicherheitsstufe 1+ ausgerufen. Rund 8000 Polizisten sind im Einsatz, um den 25-stündigen Besuch des US-Präsidenten zu sichern.

Das offizielle Programm der Obamas beginnt erst am Mittwochmorgen (Hier sehen Sie Obamas Stationen in Berlin). Geplant sind Treffen mit Bundespräsident Joachim Gauck, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück. Wichtigste Themen sind die Krisenherde Iran und Syrien sowie das amerikanische Internet-Spähprogramm Prism. Die Bundesregierung will Auskunft darüber, wie weit deutsche Internetnutzer davon betroffen sind.

Höhepunkt des Besuchs wird Obamas Rede vor dem Brandenburger Tor am Nachmittag. Fast auf den Tag 50 Jahre nach dem legendären Auftritt von John F. Kennedy vor dem Schöneberger Rathaus ("Ich bin ein Berliner") erwartet Deutschland eine wegweisende Rede, in der er auf die deutsch-amerikanischen Beziehungen sowie die neuen Machtverhältnisse in der internationalen Politik eingehen wird.

Sein stellvertretender Sicherheitsberater Ben Rhodes kündigte einen Weckruf an den Westen für eine stärkere Zusammenarbeit im 21. Jahrhundert an. Die Ansprache sei ein "Appell an die Bürger und die Regierungen, das Notwendige zu tun, damit wir in den kommenden 50 Jahren genau so erfolgreich sein werden wie in den vergangenen 50", sagte Rhodes während des Fluges vom G-8-Gipfel in Belfast nach Berlin.

In Kennedys Fußstapfen

Obama werde deutlich machen, dass für die nukleare Abrüstung, den Kampf gegen Terrorismus und Klimawandel sowie die Förderung der Demokratie das gleiche Engagement erforderlich sei, das Kennedy 1963 in Berlin gefordert hatte. Im Vergleich zu 2008 werde es diesmal eine "andere Art von Rede an", sagte Rhodes.

Seit seinem ersten und bislang einzigen Besuch in der deutschen Hauptstadt haben sich die Vorzeichen für Obama deutlich verändert: Im Sommer 2008 wurde der damalige Präsidentschaftskandidat in Berlin wie ein Messias gefeiert. 200.000 Menschen strömten damals zur Siegessäule, um seinen Worten zu lauschen.

Die Euphorie von damals ist längst verflogen. Viele Deutsche sind enttäuscht über den Prism-Skandal und das nicht eingehaltene Versprechen, das Gefangenenlager Guantanamo zu schließen. Umso größer sind die Erwartungen an Obamas Rede auf dem Pariser Platz.

Die Veranstaltung vor dem Brandenburger Tor findet unter strengstem Polizeischutz statt. Erwartet werden mehr als 4000 geladene Gäste. Anders als vor fünf Jahren werden nur die wenigsten Berliner den Präsidenten live zu Gesicht bekommen, dafür spüren sie umso mehr die strengen Sicherheitsvorkehrungen.

Für die First Lady gibt es am Mittwoch ein eigenes Programm, an dem auch Angela Merkels Mann Joachim Sauer teilnehmen wird. Geplant sind unter anderem Besuche der Mauer-Gedenkstätte an der Bernauer Straße sowie des Holocaust-Mahnmals.

syd/dpa/AFP
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