Bayern In jeder Behörde muss künftig ein Kreuz hängen

"Symbol der kulturellen Identität": In allen bayerischen Behörden sollen künftig Kruzifixe hängen. Das hat die Landesregierung beschlossen. FDP-Chef Lindner kontert mit einem Erdogan-Vergleich.
Markus Söder

Markus Söder

Foto: Peter Kneffel/ dpa

"Der Islam gehört nicht zu Deutschland" - mit diesem Satz hatten in den vergangenen Wochen immer wieder bayerische Politiker provoziert. Allen voran CSU-Chef Horst Seehofer und sein Nachfolger als Ministerpräsident, Markus Söder. Deutschland sei durch das Christentum geprägt, hieß es.

Damit es daran auch keine Zweifel gibt, sollen ab Juni in allen bayerischen Behörden Kreuze hängen. Das hat das Landeskabinett beschlossen. "Im Eingangsbereich eines jeden Dienstgebäudes im Freistaat ist als Ausdruck der geschichtlichen und kulturellen Prägung Bayerns deutlich wahrnehmbar ein Kreuz als sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerten der Rechts- und Gesellschaftsordnung in Bayern und Deutschland anzubringen", teilte die Staatskanzlei nach einer Kabinettssitzung mit. Die allgemeine Geschäftsordnung sei entsprechend geändert worden.

"Das Kreuz ist das grundlegende Symbol der kulturellen Identität christlich-abendländischer Prägung", hieß es weiter. Die Neuerung gilt "für alle Behörden des Freistaats Bayern ab dem 1. Juni 2018". Den Kommunen, Landkreisen und Bezirken werde empfohlen, "entsprechend zu verfahren".

Heftige Kritik an der Entscheidung kam aus der FDP. Deren Parteichef Christian Lindner schrieb auf Twitter, wie die CSU "Religionen permanent für die Parteipolitik instrumentalisieren", erinnere ihn "geradezu an Erdogan".

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Anmerkung: In einer früheren Version dieses Artikels wurde Horst Seehofer als Bayerns Ministerpräsident bezeichnet. Dieses Amt hat mittlerweile Markus Söder übernommen. Seehofer bleibt CSU-Chef.

kev/AFP
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