»Vorschub für rassistisches Denken« Kritik an bayerischer Integrationsbeauftragten nach »Waschmaschinen«-Aussage

Die CSU-Politikerin Brendel-Fischer ist nach Aussagen über Orientierungskurse für Ukraine-Flüchtlinge in Erklärungsnot. Der bayerische Flüchtlingsrat fordert ihre Entlassung.
Fühlt sich falsch verstanden: CSU-Politikerin Gudrun Brendel-Fischer

Fühlt sich falsch verstanden: CSU-Politikerin Gudrun Brendel-Fischer

Foto: Nicolas Armer / dpa

Für ihre Aussagen über Flüchtlinge ist die bayerische Integrationsbeauftragte scharf kritisiert worden und sieht Erklärungsbedarf. Gudrun Brendel-Fischer (CSU) hatte am Dienstag in einer Pressemitteilung  erklärt: »Ukrainischen Geflüchteten muss nicht erklärt werden, wie eine Waschmaschine funktioniert, oder dass auf dem Zimmerboden nicht gekocht werden darf.« Ihnen sollte vielmehr schnellstmöglich Zugang zu Sprachkursen eröffnet werden.

Der bayerische Flüchtlingsrat kritisierte daraufhin, Brendel-Fischer leiste »rassistischem Denken Vorschub« – als seien europäische Flüchtlinge zivilisiert und andere nicht. »Die bayerische Staatsregierung sollte sich schleunigst nach einer neuen Besetzung für das Amt der Integrationsbeauftragten umsehen. Frau Brendel-Fischer ist nach dieser Äußerung nicht länger tragbar«, erklärte Stephan Dünnwald , Sprecher des Flüchtlingsrats: »Wir brauchen in Bayern eine Integrationsbeauftragte, die auch für die Integration eintritt.«

CSU-Politikerin übt sich in Schadensbegrenzung

Brendel-Fischer reagierte auf die Kritik mit einer erneuten Mitteilung. Sollten ihre Aussagen »falsche Assoziationen hervorgerufen haben, darf ich Ihnen mitteilen, dass es nicht meine Absicht war, andere Geflüchtete zu diskreditieren«, heißt es in dem Statement.

Darin erklärte die Integrationsbeauftragte, ukrainischen Geflüchteten seien zuletzt Erstorientierungskurse angeboten worden, deren Inhalte nicht auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet seien. »Dadurch wird Zeit und Energie verschwendet und Lern- und Leistungsmotivation schwindet«, ließ Brendel-Fischer mitteilen.

atb/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten