Belasteter Abgeordneter
Linkspartei-Mann arbeitete für die Stasi
Lutz Heilmann, frisch gewählter Abgeordneter der Linkspartei.PDS, hat offenbar Erinnerungslücken: Auf seiner Website gibt er an, er habe von 1985 bis 1990 Wehrdienst geleistet. Tatsächlich war er hauptamtlich bei der Staatssicherheit.
Hamburg - In den nach dem Fall der Mauer von Bürgerrechtlern gesicherten
Gehaltslisten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) ist Heilmann 1989
als hauptamtlicher Mitarbeiter des DDR-Geheimdienstes registriert.
Nach Aktenlage
war er in der Hauptabteilung Personenschutz tätig, die für die Sicherung und Versorgung
der Partei- und Staatsführung zuständig war.
Eine Verwechslung mit einer anderen
Person gleichen Namens ist ausgeschlossen: Sowohl das in den MfS-Unterlagen
vermerkte Geburtsdatum, der 7. September 1966, als auch der Meldeort, Zittau in
Sachsen, stimmen mit den Daten im Lebenslauf des Bundestagsneulings überein.
Vom
SPIEGEL konfrontiert, gab Heilmann seine MfS-Tätigkeit gestern zu. Er habe
aber seine Lübecker Genossen vor seiner Kandidatur informiert und so "die entsprechenden
Regelungen der Linkspartei" erfüllt. Ein Sprecher der Bundespartei erklärte,
er sehe in dem Vorgang "kein großes Problem". Heilmann ist der erste hauptamtliche
Stasi-Mitarbeiter, der jetzt als Abgeordneter im Deutschen Bundestag sitzt.
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