Weniger Pensum im Spitzenamt Hannovers Oberbürgermeister geht in Elternzeit

Um mehr Zeit mit seinen Kindern zu verbringen, will Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay im Juli und August beruflich etwas kürzertreten. Das soll Signalwirkung für andere Führungskräfte haben.
Oberbürgermeister Onay: »Monate nutzen, um mehr Zeit mit meinen beiden kleinen Kindern zu verbringen«

Oberbürgermeister Onay: »Monate nutzen, um mehr Zeit mit meinen beiden kleinen Kindern zu verbringen«

Foto: Julian Stratenschulte / dpa

Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay wird in den Sommermonaten weniger Zeit im Rathaus verbringen als sonst. Der Grünenpolitiker wird laut Stadtverwaltung im Juli und August in Elternzeit gehen und seine wöchentliche Arbeitszeit auf 32 Stunden reduzieren.

Eine entsprechende Drucksache sei den zuständigen Ratsgremien zur Entscheidung zugegangen. Am Donnerstag soll der Verwaltungsausschuss die Sache beschließen.

»Meine Familie ist mir sehr wichtig und ich versuche trotz der zeitintensiven Arbeit in meinem Amt auch Verantwortung in der Familienarbeit zu übernehmen«, sagte Onay. »Die zwei Monate möchte ich nutzen, um mehr Zeit mit meinen beiden kleinen Kindern zu verbringen und dafür einen verbindlichen Rahmen setzen.«

Die Vertretungsregelung sei klar geregelt, in Notfallsituationen stehe er selbstverständlich bereit. Onay will nach eigenen Worten alle Väter darin bestärken, von Elternzeitmodellen Gebrauch zu machen. »Führungskräfte übernehmen hier eine besondere Vorbildfunktion«, sagte Onay. Er war mit dem Versprechen, den Kern der Landeshauptstadt autofrei zu machen, im Jahr 2019 in das Amt gewählt worden.

Laut dem niedersächsischen Beamtengesetz haben Beamtinnen und Beamte, wenn sie Elternzeit beantragen, Anspruch auf eine Teilzeitbeschäftigung von maximal 32 Wochenstunden, falls keine zwingenden dienstlichen Belange entgegenstehen.

Einer Studie zufolge ist immer noch sehr ungleich verteilt, wie Elternzeit genommen wird: Nur bei jedem zehnten Vater sind es mehr als zwei Monate, demnach leisten Mütter immer noch den Großteil der Kinderbetreuung. Über die ersten Lebensmonate des Kindes hinaus seien seit Einführung des Elterngeldes kaum Fortschritte bei der Aufteilung der Familienarbeit zu erkennen, hieß es.

fek/dpa
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