Berlin-Wahl SPD und Grüne führen erste Sondierungsgespräche

Doppelt so lang wie geplant haben sich SPD und Grüne in Berlin unterhalten, gegen Ende der ersten Sondierungsgespräche gab's sogar noch Kartoffelsuppe. Eine Entscheidung über künftige Koalitionen ist zwar noch nicht getroffen. Doch die Zeichen stehen auf Rot-Grün.
Renate Künast und Klaus Wowereit: Sondierungsgespräche mit Kartoffelsuppe

Renate Künast und Klaus Wowereit: Sondierungsgespräche mit Kartoffelsuppe

Foto: Maurizio Gambarini/ dpa

Berlin - Im Wahlkampf sind SPD-Politiker Klaus Wowereit und die Grünen-Spitzenkandidatin Renate Künast noch als Konkurrenten aufgetreten - nun haben sie gemeinsam am Verhandlungstisch Platz genommen. Zwar hat die SPD nach dem ersten Sondierungsgespräch noch keine Vorentscheidung über den künftigen Koalitionspartner getroffen. Doch die Zeichen stehen gut für Rot-Grün.

Laut Berlins Regierendem Bürgermeister war das fast vierstündige Treffen ein "sehr vertrauensvolles Gespräch in sehr angenehmer Atmosphäre". Das habe Vertrauen geschaffen. Und Künast sagte in ihrer ersten Bilanz: "Freundlich, sachlich und eine Schale Kartoffelsuppe." Überraschend hatten sich die beiden fünfköpfigen Delegationen nicht nur doppelt so lang wie geplant unterhalten - sondern auch zusammen Mittag gegessen.

Es habe sehr viele Übereinstimmungen gegeben, vor allem bei den Themen Bildung, Integration und Wirtschaft - aber beim Weiterbau der Stadtautobahn A 100 auch den bekannten Dissens, sagten beide. Die SPD ist für den Bau, die Grünen waren im Wahlkampf dagegen.

Direkt gefragt, ob die Grünen weiterhin keinen Koalitionsvertrag unterschreiben würden, der die Verlängerung der A 100 vorsehe, verwies Künast auf die Vertraulichkeit von Sondierungsgesprächen. Aus dieser Antwort sollten die Medien aber auch "keine Kaffeesatzleserei betreiben", betonte sie. "Vielleicht ist das die erste Übung gemeinsamer Vertrauensbildung", fügte sie hinzu.

Rot-Grün würde gemeinsam nur knapp über der absoluten Mehrheit liegen, ein Bündnis von SPD und CDU hätte eine deutlich komfortablere Mehrheit. Die Frage habe in dem Gespräch mit den Grünen aber "gar keine Rolle gespielt", sagte Wowereit. Nach den Gesprächen mit der CDU am Donnerstag werde es voraussichtlich ein zweites Gespräch mit den Grünen geben.

aar/dpa/dapd
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