Quellen im Redaktionshaus
BND soll Axel Springer jahrelang bespitzelt haben
Der Verlag Axel Springer soll laut "Bild"-Zeitung jahrelang vom Bundesnachrichtendienst ausgespäht worden sein. Der deutsche Auslandsgeheimdienst hatte demnach sieben Quellen in dem Redaktionshaus.
Verleger Axel Springer in seinem Büro (18.10.1958): Informationen "abgeschöpft"
Foto: AP
Berlin - "So spähte der BND den Verlag Axel Springer aus" titelt die "Bild"-Zeitung auf ihrer Onlineseite. In dem Artikel wird beschrieben, wie der Bundesnachrichtendienst (BND) in den Sechzigerjahren vertrauliche Informationen über das Unternehmen und den Verleger Axel Springer gesammelt haben soll.
Demnach hatte der BND insgesamt sieben Quellen bei Springer "abgeschöpft", wie die Zeitung unter Berufung auf ihr vorliegende Akten des deutschen Auslandsgeheimdienstes berichtet. Pikant daran: Der BND, der dem Kanzleramt unterstellt ist, darf im Inland nicht tätig werden.
Ausführlich beschreibt die Boulevardzeitung die Rolle eines Informanten mit dem Decknamen "Klostermann". "Der Spitzel saß im 12. Stock des Axel Springer Verlags in Hamburg - der Chefetage von Verleger Axel Springer", heißt es in dem Text. Dieser H. Mahnke, erst Chefredakteur der Zeitschrift "Kristall", später Leiter des Beraterstabs von Axel Springer, habe dem BND in den Sechzigerjahren regelmäßig vertrauliche Informationen über strategische und personelle Ausrichtungen des Verlags weitergegeben.
Warum der Nachrichtendienst Informationen aus dem Axel-Springer-Verlag sammelte, geht aus dem Bericht nicht hervor. "Die Erforschung und rechtliche Beurteilung von historischen Sachverhalten bleibt hiesigen Erachtens der wissenschaftlichen Forschung vorbehalten und ist nicht Aufgabe des BND", zitiert die "Bild"-Zeitung Bodo Hechelhammer, Leiter der Forschungs- und Arbeitsgruppe BND-Geschichte.