Erhöhter Schutz Bombendrohungen an Münchner Moscheen von Neonazigruppe unterzeichnet

Bundesweit mussten in den vergangenen Tagen mehrere Moscheen nach Drohschreiben geräumt werden. In München betraf es zwei Gotteshäuser. Absender ist offenbar die verbotene Gruppe "Blood & Honour".
Erhöhter Schutz für zwei Münchener Moscheen nach Drohungen

Erhöhter Schutz für zwei Münchener Moscheen nach Drohungen

Foto: Lino Mirgeler/ DPA

Hinter den Bombendrohungen an zwei Münchener Moscheen steht offenbar eine rechtsextremistische Gruppe. Die E-Mails mit den Drohungen seien mit "Blood & Honour" (Blut und Ehre), dem Namen einer verbotenen Neonazigruppe, unterzeichnet gewesen, bestätigte die Generalstaatsanwaltschaft München. Zuerst hatte die "Süddeutsche Zeitung"  darüber berichtet.

Am 11. Juli hatte die Münchner Polizei wegen Drohungen zwei Moscheen räumen lassen. In beiden Gotteshäusern wurde nichts gefunden. Die Ermittlungen hat die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) übernommen.

"Blood & Honour" wurde 1987 in Großbritannien gegründet und entwickelte sich in den Neunzigerjahren zu einer der wichtigsten Organisationen in der rechtsextremen Skinheadszene in vielen Staaten. 1994 bildete sich ein deutscher Ableger, großspurig-militaristisch "Division" genannt, der bis 2000 auf 15 regionale Gruppen mit etwa 200 Mitgliedern anwuchs. Der Innenminister verbot sie im Jahr 2000 damals aufgrund von Verfassungsfeindlichkeit.

Ein Zusammenhang mit Drohungen an Moscheen in Mannheim, Duisburg und Mainz sowie gegen die Linken-Parteizentrale in Berlin werde "intensiv geprüft", hieß es bei der Generalstaatsanwaltschaft.

Zwei der Schreiben waren mit "Combat 18" unterzeichnet, einer Gruppe, die als bewaffneter Arm von "Blood & Honour" gilt. Die Polizei habe zudem besondere Vorkehrungen zum Schutz der beiden Moscheen in München angeordnet.

mho/dpa
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