Boosterkampagne Lauterbach verhandelt auch mit Rumänien, Bulgarien und Portugal über Impfstoffkauf

Die EU-Kommission hat Deutschland eine vorgezogene Lieferung von 35 Millionen Dosen Moderna-Impfstoff genehmigt. Gesundheitsminister Lauterbach ist aber auch mit mehreren Staaten in Verhandlungen über den Kauf von Dosen.
Minister Karl Lauterbach

Minister Karl Lauterbach

Foto: Florian Gaertner / photothek / IMAGO

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach setzt wegen der ansteckenderen Omikron-Variante auf eine schnelle Boosterkampagne in Deutschland. Die Bundesregierung müsse deshalb dafür sorgen, dass ausreichend Impfstoff vorhanden sei.

Der Minister bestätigte, dass die EU-Kommission vorgezogenen Lieferungen von 35 Millionen Dosen von Moderna zugestimmt habe (lesen Sie hier mehr ). Er sei außerdem mit Rumänien, Bulgarien, Polen und Portugal in Gesprächen, um von dort weitere Dosen aufzukaufen.

Nach einer Bestandsaufnahme seien für das erste Quartal 2022 bisher 50 Millionen Dosen zu erwarten, der Bedarf liege gemäß der Strategie aber bei 70 Millionen Dosen, davon 50 Millionen Booster. Der SPD-Minister hatte zuvor einen Impfstoffmangel beklagt (lesen Sie hier eine Analyse ).

Mit den bisher erwarteten Dosen wäre die Boosterkampagne zu langsam und erst Ende März abgeschlossen, erläuterte Lauterbach. Daher arbeite die Bundesregierung an der Beschaffung von mehr Impfdosen.


Die Bundesregierung hatte schon angekündigt, zusätzliche 80 Millionen Dosen von Biontech über EU-Verträge kaufen zu wollen. Lauterbach sagte, ein Teil hiervon könne eventuell noch im ersten Quartal 2022 kommen, sonst voraussichtlich im zweiten bis vierten Quartal. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte hierfür sowie für zwölf Millionen weitere Dosen, die direkt beschafft werden sollen, rund 2,2 Milliarden Euro bewilligt.

Lauterbach berichtete, er habe sich am Donnerstag bei der britischen Regierung und bei dortigen Experten über die Omikron-Verbreitung informiert. Großbritannien berichte »sehr besorgniserregende Zahlen«. Deshalb sei es wichtig, die Verbreitung der Omikron-Variante in Deutschland so klein zu halten wie möglich.

Wieler: »Weihnachten darf nicht zum Fest für Omikron werden«

Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, rief dazu auf, Weihnachten nur im kleinsten Kreis zu feiern. »Wir alle möchten ja die Feiertage mit Familie und Freunden verbringen, aber wir alle müssen auch gemeinsam dafür sorgen, dass Weihnachten nicht zu einem Kickstart für Omikron wird«, sagte er.

Er bat die Bürger »eindringlich«, die Feiertage so zu verbringen, dass sie »nicht für das Virus ein Fest« würden. »Verbringen Sie diese Zeit wirklich nur im kleinsten, engsten Freundes- und Familienkreis.« Bei Treffen mit Personen aus Risikogruppen empfahl er auch bei vollständiger Impfung Tests.

Es gehe jetzt darum, generell Infektionen so gut es gehe zu verhindern, damit sich Omikron nicht so schnell ausbreiten könne und die Kliniken entlastet würden, bevor die Fallzahlen dann wahrscheinlich wieder anstiegen. In Deutschland seien bisher einige Hundert Fälle mit der Variante im Meldesystem übermittelt worden, sagte Wieler.

als/dpa/AFP/Reuters
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