Corona-Beschlüsse Brandenburg will Inzidenz-Notbremse auf 200 erhöhen

Die Sieben-Tage-Inzidenz für das Bundesland Brandenburg
Foto: Rüdiger Wölk / imago images/Rüdiger WölkWährend die Infektionszahlen in vielen Regionen Deutschlands steigen, sind in den meisten Bundesländern an diesem Montag weitere Corona-Regeln gelockert worden. Auch das Land Brandenburg kündigte neue Verordnungen an . Neben der Öffnung von Baumärkten und dem Angebot von Terminshopping will Brandenburg nun auch die Notbremse von 100 auf 200 erhöhen. Die neue Eindämmungsverordnung soll am Dienstag beschlossen werden.
Eigentlich hatten sich die Ministerpräsidenten bei dem Corona-Gipfel vergangene Woche auf eine Schwelle von 100 geeinigt. Sobald die Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen auf über 100 steigt, sollten »ab dem zweiten darauffolgenden Werktag« die bislang gültigen Kontaktbeschränkungen wieder in Kraft treten. Nun umgeht Brandenburg diesen Beschluss.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach reagierte mit Empörung auf die Ankündigung. »Das ist mittelgradig unglaublich«, schrieb Lauterbach bei Twitter. »Wenn das alle Bundesländer machen wird es schwere 3. Welle geben und dann langen Lockdown.«
Das ist mittelgradig unglaublich. Lockerungen werden beschlossen, wie in MPK vereinbart, aber Notbremse wird von 100 auf 200 (!) erhöht. Ist das ernst gemeint? Wenn das alle Bundesländer machen wird es schwere 3. Welle geben und dann langen Lockdown. https://t.co/FyoCGzAx0p
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) March 8, 2021
In der Pressemitteilung der Landesregierung heißt es, die Zahl der Neuinfektionen sei in Brandenburg in den vergangenen Wochen deutlich gesunken. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei 62,8. Vor vier Wochen hatte der Wert noch bei 97,3 gelegen.