Statistisches Bundesamt Deutschland lockt so viele Zuwanderer wie zuletzt 1995

Europa-Meile in Berlin: Deutschland wird für Zuwanderer attraktiver
Foto: Paul Zinken/ dpaWiesbaden - In vielen Ländern Europas sind die Folgen der Schuldenkrise dramatisch. Das macht vergleichsweise stabile Länder wie Deutschland populär für Zuwanderer - unter anderem aus genau diesen Krisenländern. Diese Entwicklung schlug sich auch 2012 auf die Zuwanderungszahlen nieder. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, zogen im vergangenen Jahr 369.000 mehr Menschen nach Deutschland als fortzogen. Das sei der höchste Wert seit 1995.
Insgesamt zogen demnach 2012 1,081 Millionen Ausländer und Deutsche in die Bundesrepublik, während 712.000 Menschen das Land verließen. Die Zuzüge stiegen um 13 Prozent. Die Zuwanderung deutscher Personen - etwa Spätaussiedler und Deutsche, die sich zuvor im Ausland aufhielten - ist mit rund 115.000 nahezu konstant geblieben. Ob die Einwanderer erwerbstätig sind, ergibt sich aus der Statistik nicht.
Die Zuwanderung nahm nach Angaben des Statistikamts hauptsächlich aus den Ländern der Europäischen Union (EU) zu. Vor allem aus den südeuropäischen Euro-Staaten mit Arbeitslosenquoten von mehr als 50 Prozent kamen wie bereits 2011 deutlich mehr Zuwanderer.
Aus Spanien reisten 9000 oder 45 Prozent mehr Einwanderer ein. Aus Griechenland (plus 10.000) und Portugal (plus 4000) kamen jeweils 43 Prozent mehr, aus Italien (12.000) 40 Prozent mehr.