
Kanzleramt in Berlin: Millionenausgaben für Sanierung
Marode Regierungszentrale Sanierung des Kanzleramts kostet Millionen
Kaum ein Regierungssitz auf dieser Welt ist größer als das Bundeskanzleramt am Spreebogen in Berlin, der Élysée-Palast nicht und auch nicht das Weiße Haus in Washington. Mit fast 20.000 Quadratmetern Nutzfläche, einer vielfach redundanten Technik und einer aufwendigen Architektur verschlingt es aber auch hohe Unterhaltskosten. Deren Tendenz: steigend.
Im kommenden Jahr müssen über drei Millionen Euro aufgewendet werden, um veraltete Technik und Baumängel zu beseitigen. Das geht aus Berichten für die Haushaltspolitiker des Bundestags hervor, die dem SPIEGEL vorliegen. Zur Begründung heißt es darin: Bei vielen Einrichtungen des Gebäudes sei "das Ende ihrer Nutzungsdauer absehbar" und eine kostenaufwendige Erneuerung fällig. (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)
Ein neues, nachhaltigeres Energiekonzept?
So müsste die Decke der Tiefgarage repariert werden, durch die Wasser eindringt. Die Stromleitungen seien reparaturbedürftig, und die Waschtischarmaturen müssten "hygienegerecht" umgebaut werden. Geplant sei auch der Austausch der Fotovoltaikanlage, die unter anderem dadurch beschädigt worden ist, dass Krähen Steine auf die Solarplatten werfen.
Ein neues Energiekonzept soll nach SPIEGEL-Informationen für mehrere Hunderttausend Euro in Auftrag gegeben werden. Die Grünen kritisieren, dass statt der installierten Ölheizung nicht schon länger nachhaltigere Heizsysteme verwendet werden. "Ich verstehe, dass das Kanzleramt sich autark versorgen will", sagte deren Haushaltsexperte Tobias Lindner dem SPIEGEL. "Dennoch gibt es zu Ölheizungen seit Längerem Alternativen."