Geheimdienst Auch BND-Vizepräsident räumt seinen Posten

BND-Neubau in Berlin
Foto: Paul Zinken/ picture alliance / dpaBeim Bundesnachrichtendienst (BND) soll es nach SPIEGEL-Informationen einen weiteren Personalwechsel geben. Nach der Abberufung von BND-Chef Gerhard Schindler soll nun auch der Vizepräsident des Dienstes, Michael Klor-Berchtold, seinen Posten vorzeitig räumen. (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)
Klor-Berchtold war vom Auswärtigen Amt an den BND entsandt worden und soll nun neuer deutscher Botschafter in Teheran werden. Üblicherweise bleiben BND-Vizepräsidenten aus dem Auswärtigen Amt für mindestens drei Jahre auf ihrem Posten. Klor-Berchtold wurde 2014 berufen.
Sein Abgang stehe allerdings offenbar nicht im Zusammenhang mit der Abberufung Schindlers, heißt es in eingeweihten Kreisen. Vielmehr sei Klor-Berchtold nie wirklich beim BND angekommen.
Mit dem Wechsel werden drei von vier Spitzenpositionen beim BND in kürzester Zeit neu besetzt. Der Vizepräsident für militärische Angelegenheiten, General Werner Sczesny, hat seinen Posten erst Anfang des Monats angetreten.
Altmaier drängte auf Schindler-Ablöse
Nach SPIEGEL-Informationen drängte Peter Altmaier, Chef des Bundeskanzleramts, schon seit Monaten auf die Ablösung von BND-Präsident Schindler, auch wegen persönlicher Animositäten. Vor einigen Wochen einigte sich eine vertrauliche Runde um Kanzlerin Angela Merkel, den BND-Chef abzusetzen. Am Montag wurde Schindler mitgeteilt, die Vertrauensbasis sei zerstört. Als er sich weigerte, aus gesundheitlichen Gründen zurückzutreten, beschloss Altmaier am Dienstag, ihn zu entlassen.
An der Auswahl seines Nachfolgers Bruno Kahl waren neben Altmaier und Angela Merkel nach SPIEGEL-Informationen auch Finanzminister Wolfgang Schäuble und Außenminister Frank-Walter Steinmeier beteiligt.