Bundespräsident Bosbach bringt Schäuble für Gauck-Nachfolge ins Gespräch

Allem Anschein nach strebt Bundespräsident Gauck keine weitere Amtszeit an. Nun nennt der CDU-Abgeordnete Wolfgang Bosbach seinen Parteifreund Wolfgang Schäuble als Kandidaten für die Nachfolge.
Wolfgang Schäuble

Wolfgang Schäuble

Foto: JOHN MACDOUGALL/ AFP

Noch hat Joachim Gauck seine Entscheidung nicht verkündet. Doch nun hat die Debatte über die Nachfolge des Bundespräsidenten auch öffentlich begonnen. Nach SPIEGEL-Informationen favorisieren die Führungskreise der Union Bundestagspräsident Norbert Lammert als Kandidat. Der prominente CDU-Abgeordnete Wolfgang Bosbach macht sich indes für Bundesfinanzminister Schäuble stark.

Der "Bild am Sonntag" sagte Bosbach : "Wolfgang Schäuble hat 44 Jahre parlamentarische Erfahrung, er hat sich in hohen Staatsämtern hervorragend bewährt und genießt auch international ein hohes Ansehen. Selbst die politische Konkurrenz wird das nicht ernsthaft bestreiten können." Am Freitagabend hatte die "Bild"-Zeitung berichtet , dass Gauck seinen Verzicht bald verkünden werde.

Da die Wahl zum Bundespräsidenten nur wenige Monate vor der Bundestagswahl im Herbst 2017 stattfinden würde, ist damit zu rechnen, dass die Parteien aus taktischen Gründen keinen gemeinsamen, sondern jeweils eigene Kandidaten aufstellen. So bringt der SPD-Abgeordnete Johannes Kahrs Außenminister Frank-Walter Steinmeier (ebenfalls SPD) ins Gespräch, der ebenfalls seit Längerem als möglicher Nachfolger Gaucks gehandelt wird.

Steinmeier "wäre ein sehr guter Bundespräsident", sagte Kahrs der "Welt am Sonntag". Der Außenminister genieße eine "hohe Akzeptanz und ist in der Lage, die notwendige Überparteilichkeit herzustellen", sagte der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD. Steinmeiers Wahl zum Bundespräsidenten "wäre nicht der Sieg einer Partei, sondern ein Sieg fürs Land". Wie nur wenige andere sei Steinmeier in der Lage, das Land "zusammenzuhalten und zusammenzuführen".

CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt wollte nicht über eine eigene Kandidatur spekulieren. "Ich halte nichts von derartigen Spekulationen und beteilige mich auch nicht daran", sagte sie der "Welt am Sonntag".

fdi/AFP
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