Bundespresseamt Grüner klagt auf Einsicht in Politiker-Rankings

Grünen-Politiker Spitz: "absurde" Geheimniskrämerei
Foto: Marcus Brandt/ picture alliance / dpaBerlin - Darf die Bundesregierung zwei Jahre alte Umfragen geheim halten, in denen die Beliebtheit von Kabinettsmitgliedern oder womöglich Volkes Meinung zu Atomausstieg und Mindestlohn erforscht wurden? Grünen-Vorstandsmitglied Malte Spitz will das nach SPIEGEL-Informationen vom Berliner Verwaltungsgericht klären lassen.
Spitz hatte unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz vergebens um Einsicht in die Unterlagen für die Jahre 2011 und 2012 gebeten. Das Bundespresseamt hatte dem Grünen im April geschrieben, die Zahlen seien immer noch "Grundlage von Beratungen im Bundeskanzleramt". Ihre Veröffentlichung würde die "unvoreingenommene Willensbildung der Bundesregierung beeinträchtigen".
Das Presseamt untersucht monatlich die Beliebtheit der Kabinettsmitglieder und die Haltung der Bevölkerung zu Schlüsselfragen, leitet diese Umfragen jedoch nur ans Kanzleramt weiter.
Spitz, Mitglied im Bundesvorstand der Partei, hält die Geheimniskrämerei für "absurd": "Entweder will die Regierung verbergen, wie umfragenhörig sie agiert, oder sie verweigert sich prinzipiell dem Auskunftsanspruch des Informationsfreiheitsgesetzes."