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Bundestagswahl CSU-Frauen fordern Hälfte der Listenplätze

Frauen sind in der CSU-Landesgruppe im Bundestag in der Minderheit, Besserung ist auch nach der Wahl im Herbst kaum in Sicht. Die Chefin der Frauen-Union in Bayern verlangt im SPIEGEL nun Konsequenzen.
aus DER SPIEGEL 23/2021
Ulrike Scharf, Vorsitzende der bayerischen Frauen-Union

Ulrike Scharf, Vorsitzende der bayerischen Frauen-Union

Foto: Peter Kneffel / picture alliance / dpa

In nur 10 von 46 bayerischen Direktwahlkreisen stellen sich bei der Bundestagswahl im Herbst Frauen für die CSU zur Wahl. Würden bei ähnlichem Ergebnis wie 2017 alle Kandidatinnen und Kandidaten ihr Direktmandat in Bayern gewinnen, läge der Frauenanteil der CSU-Landesgruppe in der kommenden Legislaturperiode bei 22 Prozent. Aktuell beträgt er 16 Prozent.

Dabei hatte Parteichef Markus Söder paritätische Teilhabe von Frauen »in der gesamten Partei« angekündigt. Die Vorsitzende der Frauen-Union (FU) Bayern, Ulrike Scharf, fordert im SPIEGEL: »Es darf sich gar nicht die Frage stellen, ob die Bundestagsliste der CSU paritätisch besetzt wird! Unsere Politikerinnen und Politiker für den Bundestag müssen die Gesellschaft repräsentieren!«

Aus: DER SPIEGEL 23/2021

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Söder hatte erklärt, ihn treibe mit Blick auf die drei CSU-Minister im Bund um, dass die Partei in Berlin zu wenig Frauen in der Verantwortung habe. Als Spitzenkandidat für die Bundestagswahl ist mit Alexander Dobrindt, Chef der CSU-Landesgruppe im Parlament, nun allerdings wieder ein Mann im Gespräch.

Außerdem müssen über die Landesliste mehrere CSU-Männer aus München ihr Mandat absichern, da die aktuell niedrigen Umfragewerte der Union deren Wiedereinzug in den Bundestag via Direktmandat unwahrscheinlich machen. »Nur eine Liste, die zu gleichen Teilen aus Frauen und Männern besteht, entspricht unserem Anspruch einer modernen, offenen und gleichberechtigten Volkspartei«, sagt Scharf.

Mit dem Vorhaben, mehr Frauen in Ämter und Führungspositionen zu bringen, tut sich die CSU schon lange schwer. 2019 hatte die CSU-Basis auf dem Reformparteitag gegen eine Ausweitung der Frauenquote rebelliert. Söder sprach damals von keiner guten Wirkung für die Partei, für ihren Erfolg sei die CSU auf die Unterstützung von Frauen angewiesen. Dass der Parteitag den Vorstoß damals ablehnte, bezeichnete Scharf als »sehr bittere Erfahrung«.

acl
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