Von der Gartenpartei bis zu »Team Todenhöfer« So viele Parteien wie noch nie treten zur Bundestagswahl an

54 Parteien drängen ins Parlament. Sieben davon werden allerdings nicht wählbar sein – darunter auch eine, die von Querdenkern initiiert worden war. Der Grund dafür ist simpel.
Wahlplakate in Berlin

Wahlplakate in Berlin

Foto: stefan zeitz / imago images/Stefan Zeitz

Bei der Bundestagswahl am 26. September sind insgesamt 54 Parteien zugelassen, so viele wie noch nie seit der ersten Bundestagswahl von 1949. Damals hatten sich 14 Parteien auf Plätze im Bundestag beworben. Die Zahl zugelassener Parteien stieg zuletzt immer weiter an: 2013 waren 34 Parteien zugelassen, 2017 bereits 42.

Bei der diesjährigen Bundestagswahl sind insgesamt elf Parteien in allen 16 Bundesländern mit Landeslisten vertreten: SPD, AfD, FDP, Linke, Freie Wähler, Die PARTEI, Tierschutzpartei, NPD, ÖDP, MLPD und Volt.

Von der Gartenpartei bis zu »Team Todenhöfer«

Die CDU ist in allen Ländern außer Bayern vertreten, die CSU nur in Bayern. Die Grünen dürfen im Saarland nicht mit einer Landesliste antreten. Die Bundeswahlkommission hatte die Liste des Landesverbands nicht genehmigt. Die Saar-Grünen wollten unbedingt eine Frau als Spitzenkandidatin – und hatten kurzfristig ihre Landesliste geändert. Die Wahlleitung sah darin einen »schweren Wahlrechtsfehler«.

Neben den größeren Parteien sind in diesem Jahr besonders viele Kleinstparteien zur Wahl zugelassen, darunter die Gartenpartei, »Team Todenhöfer« oder die Bergpartei, die sich selbst als »ökoanarchistisch-realdadaistisches Sammelbecken« bezeichnet.

Querdenker-Partei stellt keine Kandidaten auf

Von den insgesamt 54 zugelassenen Parteien werden allerdings nur 47 Parteien tatsächlich zur Wahl stehen, teilte Bundeswahlleiter Georg Thiel am Donnerstag mit. Die sieben übrigen haben trotz Zulassung weder eine Landesliste noch Wahlkreiskandidaten eingereicht. Sie können deshalb nicht gewählt werden.

Es handelt sich um die Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen / Freie Wähler, um die Deutsche Konservative, die Deutsche Mitte (DM), die Liberalen Demokraten, die Vereinigung SGV sowie »WiR2020« und »Wir2020« – zwei Ausführungen einer von Querdenkern initiierten Kleinstpartei.

Derzeit sind 699 Abgeordnete in sieben Parteien im Bundestag vertreten: CDU/CSU, SPD, AfD, FDP, Linke und Grüne. Darüber hinaus sitzen zehn weitere fraktionslose Abgeordnete im Plenum. Drei davon sind Mitglieder zweier weiterer Parteien: der Satirepartei »Die PARTEI« und der vom ehemaligen AfD-Chef Bernd Lucke gegründeten »Liberal-Konservativen Reformer«.

mrc/dpa
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