SPIEGEL-Umfrage Zwei Drittel der Deutschen wollen Scholz als Bundeskanzler

Laschet oder Scholz? Die Deutschen äußern in der SPIEGEL-Umfrage eine klare Meinung, wen sie als Kanzler wollen. Und die Mehrheit der FDP-Wähler will die Union in der Opposition sehen.
SPD-Kanzlerkandidat Scholz vor Plakat von Unionskandidat Armin Laschet (im Juni)

SPD-Kanzlerkandidat Scholz vor Plakat von Unionskandidat Armin Laschet (im Juni)

Foto: CLEMENS BILAN / POOL / EPA-EFE

Wer wird der nächste Bundeskanzler? Diese Frage könnte Deutschland auch nach dem Wahlsonntag noch länger beschäftigen. Zwar hat die SPD mit ihrem Kandidaten Olaf Scholz die Wahl gewonnen und strebt nun eine Ampelkoalition an – doch auch Unionskandidat Armin Laschet kämpft um den Posten des Regierungschefs, trotz der dramatischen Stimmenverluste für CDU und CSU. »Kanzler wird, wer eine Mehrheit im Bundestag hinter sich bringt«, sagte Laschet auf seiner Pressekonferenz am Montag.

Unter den Deutschen allerdings gibt es eine klare Präferenz, wer diese Mehrheit hinter sich bringen sollte: Olaf Scholz. Auch FDP-Wähler wünschen sich mehrheitlich den SPD-Kandidaten – und die Union in die Opposition. Das geht aus einer Nachwahlbefragung des Meinungsforschungsinstituts Civey unter rund 5000 Menschen im Auftrag des SPIEGEL hervor.

63 Prozent bevorzugen demnach den SPD-Kandidaten als nächsten Regierungschef. Nur 24 Prozent sähen dagegen lieber Armin Laschet (CDU) als kommenden Bundeskanzler. 13 Prozent können oder wollen sich nicht entscheiden.

Selbst unter den Anhängern von CDU und CSU wünscht sich mehr als jede und jeder Dritte Laschet nicht als Kanzler – 18 Prozent präferieren Scholz, weitere 20 Prozent sind unentschieden.

Mehr zur Civey-Methodik erfahren Sie hier.

De facto wird es voraussichtlich maßgeblich von der FDP und den Grünen abhängen, wer der nächste Regierungschef wird. Nur eine Koalition dieser beiden Parteien gemeinsam mit Union (Jamaika) oder SPD (Ampel) kann rechnerisch eine weitere Große Koalition verhindern, die erklärtermaßen niemand möchte.

Trotz der von Parteichef Christian Lindner betonten inhaltlichen Nähe zur Union sprechen sich aber auch mehr FDP-Anhängerinnen und -Anhänger für Olaf Scholz (45 Prozent) aus als für Armin Laschet (33 Prozent). Dieser Abstand ist so groß, dass die Bevorzugung von Scholz unter den FDP-Sympathisanten selbst unter Berücksichtigung der statistischen Schwankungsbreite (5,4 Prozentpunkte) sicher ist. Bei den Grünen sind die Mehrheiten ohnehin eindeutig: 94 Prozent sind für Scholz, nur drei Prozent für Laschet.

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Die Deutschen sind aber nicht nur mehrheitlich gegen einen Kanzler Laschet, vielmehr wollen sie die Union grundsätzlich nicht in Regierungsverantwortung sehen: 64 Prozent sind der Meinung, dass CDU und CSU in die Opposition gehen sollten. Nur 29 Prozent finden, dass die Union Teil einer Regierungskoalition werden sollte.

Hier fällt das Urteil der FDP-Anhänger sogar noch klarer aus als bei der Kanzlerfrage: 53 Prozent wünschen sich die Union in der Opposition, 36 Prozent in der Regierung. Bei den Grünenanhängerinnen und -anhängern sind die Verhältnisse erneut deutlich: Nur zwei Prozent finden, dass die Union Teil einer Regierung werden sollte, 94 Prozent sähen sie lieber in der Opposition.

fdi
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