Aufrüstung Bundeswehr will neue Panzer

Bundeswehrsoldat mit Funkgerät
Foto: ? Fabrizio Bensch / Reuters/ REUTERSDie Bundeswehr benötigt wegen der geänderten Bedrohungslage in den nächsten Jahren Brückenlegepanzer, modernere Funkgeräte sowie Gerät zum Verlegen von Minensperren. Dabei handelt es sich teilweise um Material, an das man nach dem Ende des Kalten Krieges in Deutschland kaum noch gedacht hatte. Insgesamt sind Kosten in Milliardenhöhe zu erwarten.
Die Beschaffung der Funkgeräte würde finanziell den größten Posten ausmachen, sagte der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Jörg Vollmer, am Abend in Berlin. Der Austausch der Geräte werde sich über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten erstrecken. Der Bedarf sei bereits akzeptiert. Das Heer benötige zudem 31 Brückenlegepanzer vom Typ "Leguan", die der Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann produziert. Drei Stück würden im kommenden Jahr zur Verfügung stehen.
600 Soldaten sollen nach Litauen verlegt werden
Die Minenverleger existierten zwar noch, müssten aber reaktiviert werden, hieß es. "Es geht darum, all das wieder zu beschaffen, was wir aus nachvollziehbaren Gründen einmal reduziert hatten", sagte Vollmer.
Zu den neuen Aufgaben der Bundeswehr gehört aller Voraussicht nach auch die Entsendung von rund 600 Soldaten nach Litauen. Beim Nato-Gipfel Anfang Juli in Warschau soll die rotierende Präsenz von jeweils einem Nato-Bataillon in Litauen, Lettland, Estland und Polen beschlossen werden.
Deutschland hatte sich für Litauen gemeldet - laut Vollmer auch aufgrund gemeinsamer Erfahrungen, beispielsweise aus der Ausbildung der Litauer an der Panzerhaubitze 2000. Wer die Führung in Polen übernehmen werde, sei immer noch unklar. Die Anwesenheit in Polen und den drei baltischen Staaten ist eine Reaktion auf die Annexion der Krim durch Russland und den Krieg im Osten der Ukraine.