Kampf gegen den IS Erste "Tornados" starten Richtung Türkei
Mit großer Eile hat die Bundeswehr ihren Einsatz gegen den "Islamischen Staat" (IS) vorbereitet. Erst am vergangenen Freitag hatte der Bundestag den entsprechenden Beschluss gefasst - und bereits an diesem Vormittag um kurz vor 10.30 Uhr sind zwei "Tornados" vom Standort Jagel nahe Flensburg in den grauen Himmel in Richtung Türkei gestartet.
Die Jets werden auf einem Stützpunkt in Incirlik in der Nähe der syrischen Grenze stationiert. Von dort aus ist Syrien, der neue Einsatzraum, nur wenige Flugminuten entfernt. Dem Vorauskommando gehören knapp 40 Soldatinnen und Soldaten an. Sie wurden von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig verabschiedet. Der Sozialdemokrat sprach von einem schweren Moment für die Familien der Soldatinnen und Soldaten, die so kurz vor Weihnachten ihre Familien zurücklassen müssten. Ein Airbus A400M bringt die Soldaten und das Material in die Türkei.

"Tornados" nach Syrien: Start in schwierige Mission
In Köln-Wahn startete zudem ein Tankflugzeug ebenfalls Richtung Incirlik. Dessen geplanter Abflug hatte sich am Morgen verzögert. Ein Sprecher nannte die Wetterlage als Grund. Die Treibstoffversorgung in der Luft ermöglicht den Piloten längere Angriffsoperationen.
Insgesamt werden nach dem Beschluss des Bundestages sechs "Tornados" zum Einsatz kommen. Sie werden vom Befehlsstand der Anti-IS-Koalition in Katar gesteuert und sollen mehrmals täglich zu Spähflügen in 4000 bis 6000 Metern Höhe abheben. Das Geschwader aus Jagel stellt nach den bisherigen Planungen vier Maschinen, die beiden übrigen sollen aus Büchel in Rheinland-Pfalz kommen. Die eigentlichen Aufklärungsflüge sollen im Januar beginnen. Mit den dabei gewonnenen Informationen will Deutschland jene Nationen unterstützen, die Luftangriffe gegen mutmaßliche IS-Stellungen fliegen. Die Maschinen können ihre Daten direkt aus der Luft an die Bodenstationen übertragen.
Das Mandat für den Einsatz wurde zunächst für ein Jahr erteilt - allerdings besteht bereits jetzt ein breiter Konsens, dass dieser Zeitraum bei weitem nicht reichen wird.