Bundeswehr Neue Panzer fürs Heer

Bundeswehr-Übung mit "Leopard 2"-Panzer im Jahr 2018
Foto: Fabian Bimmer/ REUTERSEs ist nicht so, als würde Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) das Geld fehlen. Im Gegenteil: Auch dieses Jahr bleibt vieles an bereits bewilligten Haushaltsmitteln übrig, weil die Beschaffung von geeignetem Material scheitert.
Die Große Koalition will nun die Bundeswehr nach SPIEGEL-Informationen mit 80 weiteren "Leopard"-Panzern des neuesten Typs 2 A7V aufrüsten. Mit den Stimmen von Union und SPD beschloss der Verteidigungsausschuss in einem Haushaltsantrag, die Bundesregierung solle möglichst schnell "eine Umlaufreserve Kampfpanzer im Umfang von 80 zusätzlichen Systemen" einkaufen und diese aus nicht ausgegebenen Haushaltsmitteln für andere Waffen bezahlen, die sich verzögern. Grund ist die Sorge des Heers um den Panzerbestand.
95 ausgemusterte "Leopard"-Panzer sollen aufgerüstet werden
Zwar - so ein internes Papier, das dem SPIEGEL vorliegt - werde die Panzer-Flotte nach einem Regierungsbeschluss durch 95 eigentlich ausgemusterte "Leopard"-Panzer, die nun auf den neuesten Technikstand aufgerüstet werden, auf 320 "Leopard"-Panzer aufgestockt.
Allerdings werde die Truppe die neuen Panzer erst sukzessive bis 2025 erhalten. Beim Heer fürchtet man, dass wegen der gleichzeitigen Modernisierung älterer "Leopard"-Modelle zeitweise nur hundert Systeme verfügbar sein könnten und Deutschland damit seine Verpflichtung bei der Nato nicht einhalten könne, so die Vorlage von Anfang September.
Die Bundesregierung muss nun entscheiden, ob sie sich den Beschluss des Ausschusses zu eigen macht.
Der Auftrag hätte vermutlich ein Volumen von rund einer Milliarde Euro. Das Rüstungsunternehmen Krauss Maffei Wegmann wäre durch die Bestellung noch besser ausgelastet als ohnehin schon. Die Münchner Panzerbauer hatten bereits einen großen Auftrag aus Ungarn gewinnen können und hoffen, auch bei weiteren osteuropäischen Ländern zum Zuschlag zu kommen.
Gemeinsam mit dem französischen Rüstungsunternehmen Nexter entwickelt das Familienunternehmen derzeit ein neuartiges Panzersystem, das nach dem Jahr 2030 fertig sein dürfte.