Fall Franco A. Ermittler prüfen Spur zu Waffenklau bei der Bundeswehr

Bundeswehrsoldaten mit G-36 Gewehr (Archiv)
Foto: Christian Charisius/ picture alliance / dpaDie Bundesanwaltschaft ermittelt nach SPIEGEL-Informationen mit Hochdruck, ob ein Waffendiebstahl bei der Bundeswehr mit der rechtsextremen Zelle rund um den festgenommenen Oberleutnant Franco A. im Zusammenhang steht. Am 13. Februar diesen Jahres waren auf dem Truppenübungsplatz Munster zwei G36-Gewehre, eine P8- und eine Signal-Pistole aus einem "Fuchs"-Transportpanzer gestohlen worden. (Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.)
Der "Fuchs" einer Einheit aus Minden war auf dem Truppenübungsplatz nachts aufgebrochen worden. Laut den Ermittlern kann nur ein Soldat mit Insiderkenntnissen den Diebstahl begangen haben. Offenbar befanden sich in der Nacht in nur einem von insgesamt sieben Panzern Waffen, genau dieser wurde dann aufgebrochen. Die Täter wurden bisher nicht ermittelt.
Da zur gleichen Zeit in Munster ein mutmaßlich rechtsextremer Soldat eingesetzt war, der sowohl Franco A. als auch den ebenfalls festgenommenen Soldaten Maximilian T. kannte, prüfen die Ermittler eine Verbindung. Bisher allerdings fand man keine konkreten Hinweise, ob die Gruppe rund um A. hinter dem Waffendiebstahl steckt.
Franco A. hatte über Monate rund tausend Schuss Munition aus Bundeswehrbeständen entwendet und bei einem ebenfalls festgenommenen Komplizen gehortet. Seit dem Fund der Munition prüfen die Fahnder jeden Waffendiebstahl bei der Bundeswehr, da sie annehmen müssen, dass sich die Gruppe rund um Franco A. bei der Truppe Waffen beschaffen wollte.
Bei der Bundeswehr sind nach SPIEGEL-Informationen in den vergangenen Jahren noch mehr Kriegswaffen verschwunden. Laut einer internen Aufstellung des Wehrressorts fehlten nach Schießübungen der Truppe im Jahr 2015 drei G36-Sturmgewehre, zwei G3- Gewehre und eine P8-Pistole. Im Jahr darauf wurden zwei G36, eine P8 und drei Signalpistolen als verschwunden gemeldet.