BW-Bank Wulffs Kredit entsprach den Regeln

Ein Problem weniger für Bundespräsident Christian Wulff: Erst hatte die Staatsanwaltschaft erklärt, im Falle seines umstrittenen BW-Kredits nicht zu ermitteln. Nun bestätigte auch die Landesbank Baden-Württemberg, dass die Kreditvergabe nach üblichen Regelungen erfolgte.
Bundespräsident Wulff: Gute Nachrichten von der Landesbank Baden-Württemberg

Bundespräsident Wulff: Gute Nachrichten von der Landesbank Baden-Württemberg

Foto: dapd

Hannover/Stuttgart - Diese Nachricht dürfte den stark in die Kritik geratenen Bundespräsidenten freuen: Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hält das günstige Darlehen ihrer Tochter BW-Bank an Christian Wulff für regelkonform. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats habe am Donnerstag nach einer Sondersitzung in Stuttgart festgestellt, "dass die Kreditvergabe gemäß den internen und banküblichen Regelungen erfolgte", teilte die LBBW mit. "Ein Fehlverhalten in der Bank wurde nicht festgestellt."

Vor gut einer Woche hatte bereits die Staatsanwaltschaft Stuttgart erklärt, sie werde keine Ermittlungen gegen Wulff oder Verantwortliche der BW-Bank einleiten. Das Geldgeschäft habe einer juristischen Prüfung standgehalten. Wegen des Kredits hatte es etwa ein Dutzend Anzeigen gegen die BW-Bank gegeben. Dabei ging es um den Verdacht auf Untreue, Vorteilsnahme und Vorteilsgewährung.

Wulff hatte Anfang 2010 - damals noch als niedersächsischer Ministerpräsident - einen Privatkredit über 500.000 Euro von der Unternehmerfrau Edith Geerkens in ein sogenanntes kurzfristiges Geldmarktdarlehen bei der BW-Bank umgewandelt. Als Wulffs Geldgeschäfte zum Jahresende 2011 öffentlich wurden, unterschrieb er bei der BW-Bank einen weiteren Vertrag, der sein anfängliches Geldmarktdarlehen durch einen langfristigen Kredit ablöste. Kritiker sprachen von ungewöhnlichen Sonderkonditionen.

Unterdessen hat der Rechnungshof in Niedersachsen mit der Sichtung der von der Landesregierung zusammengetragenen Unterlagen zur Affäre um Wulff begonnen. Die Staatskanzlei habe die Untersuchung durch eine unabhängige Stelle angeregt, sagte ein Sprecher. Unter anderem gehe es um Unterlagen im Zusammenhang mit einer umstrittenen Lobbyveranstaltung sowie die von deren Organisator Manfred Schmidt ebenfalls ausgerichtete Feier nach Wulffs Wahl zum Bundespräsidenten. Wann der Rechnungshof Ergebnisse vorlegt und welche Konsequenzen daraus gezogen werden, steht den Angaben zufolge noch nicht fest.

aar/dpa/dapd/Reuters
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