Union Linnemann gibt Vorsitz des CDU-Wirtschaftsflügels ab

Der Wirtschaftsflügel der CDU muss sich neu aufstellen. Der amtierende Chef, Carsten Linnemann, tritt nach SPIEGEL-Informationen ab – steigt an anderer Stelle aber womöglich auf.
CDU-Politiker Linnemann: Merz will ihn als Vize

CDU-Politiker Linnemann: Merz will ihn als Vize

Foto: via www.imago-images.de / imago images/Political-Moments

Der CDU-Politiker Carsten Linnemann gibt nach SPIEGEL-Informationen den Vorsitz der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) ab. Der nordrhein-westfälische Bundestagsabgeordnete, der den Wirtschaftsflügel der Partei seit 2013 führt, hatte intern bereits vor einiger Zeit seinen Abschied angedeutet und dies unter anderem mit der Dauer seiner Amtszeit begründet. Linnemann setzt sich vehement dafür ein, Führungsjobs in Partei und Regierung auf maximal acht Jahre zu begrenzen. Diese Regel will er nun offenbar selbst beherzigen.

Der Schritt dürfte aber auch mit der Suche nach einem neuen CDU-Vorsitzenden zusammenhängen, die derzeit auf Hochtouren läuft. Linnemann, 44, gilt als Unterstützer von Friedrich Merz, er soll im Falle eines Sieges des früheren Fraktionschefs als dessen Stellvertreter in die erste Reihe der CDU aufrücken. Zudem ist Linnemann von Merz als Leiter der Grundsatz- und Programmkommission der Partei vorgesehen, was sich kaum damit vereinbaren ließe, parallel noch einen Flügel zu repräsentieren. Auch als stellvertretender Parteivorsitzender dürfte Linnemann für viele Christdemokraten wählbarer sein, wenn er nicht gleichzeitig noch oberster Wirtschaftspolitiker ist.

Unter Linnemann, der seinen Abschied nach SPIEGEL-Informationen am Mittwochnachmittag dem Vorstand der MIT mitteilen will, gewann die Mittelstandsunion zuletzt an Bedeutung, wenngleich sie auf die Regierungspolitik und den CDU-Kurs im Kabinett wenig Einfluss nehmen konnte. Eine Nachfolgeregelung für den MIT-Chefposten gebe es noch nicht, heißt es in Parteikreisen.

Linnemann war zeitweise auch als möglicher Kandidat für den Parteivorsitz genannt worden. Nach Gesprächen mit Merz hatte er sich aber gegen eine Bewerbung entschieden. Beide Christdemokraten hatten bei der Bundestagswahl im September ihr Mandat in Nordrhein-Westfalen direkt gewonnen, Linnemann in Paderborn sogar mit knapp 50 Prozent.

vme

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