CDU-Affäre Bekam Kohl doch Geld aus Hessen?
Berlin - Der Sprecher sagte, die Behauptungen der Zeitung seien falsch und zeugen von unseriöser Berichterstattung. Kohl habe zu keinem Zeitpunkt etwas mit hessischen Geldern in der Schweiz zu tun gehabt und bis zur Veröffentliches dieses Sachverhalts keine Kenntnis von Schwarzgeldkonten gehabt.
Die "Berliner Zeitung" berichtet, Untersuchungen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young im Zusammenhang mit der Finanzaffäre der hessischen CDU belasteten den früheren Bundeskanzler und CDU-Bundesvorsitzenden Helmut Kohl. Die Wirtschaftsprüfer hätten in einem handschriftlichen Vermerk vom Februar den Verdacht geäußert, dass einer der Bargeldbeträge, die Kohl nach eigener Darstellung in den neunziger Jahren von Spendern erhalten hat, in Wirklichkeit von einem der Schweizer Konten der Hessen-CDU geflossen sei.
Der Vermerk stammt der Zeitung zufolge aus der Handakte der Wirtschaftsprüfer und bezieht sich auf die 1993 erfolgte Einzahlung von 900.000 Mark auf ein Treuhand-Anderkonto der Bundes-CDU. Kohl hat angegeben, es handele sich um eine Zuwendung eines der Spender, deren Namen preiszugeben er sich weigert. Dies wird laut dem Zeitungsbericht in dem Vermerk angezweifelt. Eine Prüferin habe notiert, dass es sich bei der angeblichen Spende um einen kurz zuvor von einem Schweizer Konto der hessischen CDU abgehobenen Betrag handele. Im Rechenwerk des CDU-Landesverbands sei eine Verbuchung des Betrags nicht erkennbar.