SPON-Umfrage Union fällt auf 27 Prozent, SPD und AfD gleichauf

Noch ist die AfD nicht zweitstärkste Kraft, aber laut der jüngsten SPON-Umfrage liegt sie inzwischen gleichauf mit der SPD. Die Union muss Verluste hinnehmen - die Unzufriedenheit mit der Regierung wächst.
Olaf Scholz (links), Angela Merkel, Horst Seehofer

Olaf Scholz (links), Angela Merkel, Horst Seehofer

Foto: OMER MESSINGER/ EPA-EFE/ REX/ Shutterstock

Der Unionsstreit um den bisherigen Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen hat Konsequenzen für CDU/CSU. Im Vergleich zu Beginn des Monats hat die Union deutlich an Zustimmung bei den Wählern verloren - und liegt jetzt nur noch bei knapp 27 Prozent. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage des Online-Meinungsforschungsinstituts Civey für SPIEGEL ONLINE. Vor den Maaßen-Querelen hätten sich noch rund 30 Prozent der Befragten für die Union entschieden.

Das Rennen um die zweitstärkste Kraft ist hingegen relativ offen: Gleich drei Parteien liegen nahezu gleichauf.

  • Der Civey-Umfrage zufolge kommt die SPD noch auf 16,8 Prozent der Stimmen. Der Wert der Sozialdemokraten bleibt damit im Vergleich zur Vorwoche recht konstant.
  • Die AfD hat gleichgezogen, liegt nun ebenfalls bei 16,8 Prozent.
  • Dicht danach folgen die Grünen mit 15,7 Prozent.

Der SPON-Regierungsmonitor ergibt in dieser Woche: Nicht nur CDU und CSU verlieren an Zustimmung, auch die Bundesregierung als Ganzes wird von den Wählern immer negativer bewertet und steht mit einem Index von -104 inzwischen sogar schlechter da als die einzelnen Regierungsparteien. Vor knapp zwei Wochen lag der Index noch bei -76. Der Streit der vergangenen Wochen ist auch an den Sozialdemokraten nicht spurlos vorbei gegangen (-93; Union: -91).

Der Regierungsmonitor zeigt in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey die Zufriedenheit der Bevölkerung mit der Regierung, den Koalitionsparteien und vor allem mit den einzelnen Ministern sowie der Kanzlerin. Um die repräsentativen Bewertungen vergleichen zu können, arbeitet Civey mit einem Scoringverfahren. (Lesen Sie hier mehr zum Verfahren .) Der bestmögliche Index beträgt 200, das schwächste Ergebnis wäre -200.

Auf einzelne Personen bezogen ist am stärksten die Zufriedenheit mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gesunken. Zwar liegt sie mit einem Index von -73 noch vor Horst Seehofer (-82), der Innenminister war zuvor aber auch schon sehr unbeliebt. Das zeigt auch eine SPIEGEL-Umfrage von Kantar Public: Demnach geben nur 47 Prozent der Befragten an, sie würden Merkel künftig eine "wichtige politische Rolle" wünschen, 49 Prozent waren dagegen. Vor einem Jahr hatten noch 68 Prozent für eine starke Rolle Merkels votiert. Seehofer will nur noch etwa jeder Vierte (27 Prozent) in einer "wichtigen politischen Rolle" sehen.

Anmerkungen zur Methodik: Der SPON-Wahltrend wurde in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey im Zeitraum vom 24. bis 01. Oktober 2018 online erhoben. Die Stichprobe umfasste 11904 Befragte. Der statistische Fehler lag bei 2,5 Prozent.

Wer steckt hinter Civey-Umfragen?

An dieser Stelle haben Leser in der App und auf der mobilen/stationären Website die Möglichkeit, an einer repräsentativen Civey-Umfrage teilzunehmen. Civey ist ein Online-Meinungsforschungsinstitut mit Sitz in Berlin. Zur Erhebung seiner repräsentativen Umfragen schaltet die Software des 2015 gegründeten Unternehmens Websites zu einem deutschlandweiten Umfragenetzwerk zusammen. Neben SPIEGEL ONLINE gehören unter anderem auch der "Tagesspiegel", "Welt", "Wirtschaftswoche" und "Rheinische Post" dazu. Civey wurde durch das Förderprogramm ProFit der Investitionsbank Berlin und durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert.

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