Maskenaffäre CDU in Suhl will umstrittene Spende abgeben

Die CDU in Suhl erhielt eine Spende von einer Firma, der der zurückgetretene Bundestagsabgeordnete Mark Hauptmann Aufträge vermittelt haben soll. Laut Thüringens CDU-Generalsekretär handelt es sich um eine Summe von 7000 Euro.
Der Bundestagsabgeordneter Mark Hauptmann legte sein Mandat nieder

Der Bundestagsabgeordneter Mark Hauptmann legte sein Mandat nieder

Foto: Bodo Schackow / dpa

Die Thüringer CDU will eine umstrittene Spende an ihren Kreisverband Suhl freiwillig abgeben. Die Spende sei von einer inländischen Firma gezahlt worden, sagte Thüringens CDU-Generalsekretär Christian Herrgott bei einer Pressekonferenz in der südthüringischen Stadt. Das Unternehmen soll Masken nach Vermittlung des CDU-Politikers Mark Hauptmann an Landkreise geliefert haben. An die Öffentlichkeit war der Fall durch einen SPIEGEL-Bericht  gekommen.

Laut Herrgott handelt es sich bei der Spende um einen Betrag in Höhe von 7000 Euro. Diese Spende solle in jedem Fall an die Bundestagsverwaltung abgeführt werden, so der Politiker. Die Spende stammt aus diesem Jahr.

Hauptmann hatte am Donnerstag sein Bundestagsmandat niedergelegt und den Schritt mit Anfeindungen gegen ihn und seine Familie begründet. Zuvor war der 36-Jährige in die Kritik geraten, nachdem Medien über Lobbyvorwürfe gegen ihn berichtet hatten. In den Berichten ging es unter anderem um Anzeigen von aserbaidschanischen Stellen im von Hauptmann herausgegebenen »Südthüringer Kurier«.

Später wurde bekannt, dass Hauptmann Corona-Schutzmasken einer Frankfurter Firma an Landkreise vermittelt haben soll. Hauptmann bestreitet, dafür eine Provision bekommen zu haben. Am Donnerstag hatte Hauptmann auch seinen Rückzug als Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Suhl angekündigt und reichte seinen Rücktritt am Freitag schriftlich ein.

Unklarheiten, wie es die CDU formulierte, mit der Spende an Hauptmanns Suhler Kreisverband wurden dem Thüringer Landesverband nach eigenen Angaben am Donnerstag bekannt. Einen Tag später sei der Fall der Bundestagsverwaltung »vorsorglich gemäß dem Parteiengesetz an die Bundestagsverwaltung zur Prüfung gemeldet« worden, hieß es in der Mitteilung der Thüringer CDU.

bbr/dpa
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