Reform der Union CDU will von IG Metall lernen

CDU-Generalsekretär Peter Tauber: Ungewöhnliche Vorbilder
Foto: DPABerlin - Für seine geplante Reform der Union hat sich CDU-Generalsekretär Peter Tauber ungewöhnliche Vorbilder ausgesucht: die IG Metall und die Deutsche Bahn. Zur Auftaktsitzung von Taubers Reformkommission am Dienstag in Berlin soll Christian Kühbauch vortragen, wie die Gewerkschaft den Mitgliederschwund der vergangenen Jahre umkehren konnte. Kühbauch ist bei der IG Metall für strategische Veränderungsprojekte zuständig.
Über die bessere Kommunikation mit Mitgliedern soll Antje Neubauer, Leiterin der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit bei der Deutschen Bahn, referieren. "Alle einsteigen und mitfahren - Kommunikation, Motivation und Service im Großunternehmen Deutsche Bahn", lautet der Titel ihres Vortrags.
Zu Taubers Kommission gehören unter anderem Hamburgs ehemaliger Bürgermeister Ole von Beust, der neue Chef der Jungen Union, Paul Ziemiak, und CDU-Nachwuchshoffnung Jens Spahn. "Wenn wir mehr Jüngere, mehr Frauen und mehr Zuwanderer für die CDU gewinnen wollen", so Tauber, "sollten wir auch auf Ratschläge von außerhalb der Partei hören."
Seit einigen Tagen reist Tauber bereits durch Ortsvereine und Kreisverbände der Partei, um mit den Mitgliedern zu diskutieren. Er kümmert sich dabei auch um die Teile der Partei, die in der Vergangenheit weniger im Zentrum der Aufmerksamkeit standen. Am vergangenen Donnerstag sprach er beim Jahresempfang der Lesben- und Schwulenunion. Am kommenden Donnerstag trifft er sich im Berliner Stadtteil Kreuzberg mit CDU-Mitgliedern mit Migrationshintergrund.
Endgültige Beschlüsse sollen erst auf dem CDU-Parteitag 2015 gefasst werden. Die CDU hat derzeit rund 461.500 Mitglieder, Anfang des Jahrzehnts waren es noch knapp 45.000 mehr.