SPON-Wahltrend Union legt zu, AfD verliert

Angela Merkel
Foto: JOHN MACDOUGALL/ AFPWie geht es weiter in Berlin? Noch ist nicht klar, wer Deutschland in den nächsten vier Jahren regiert. Nachdem die Jamaika-Sondierungsgespräche gescheitert sind, könnte es jetzt doch eine Neuauflage der Großen Koalition aus Union und SPD geben. Eine Minderheitsregierung ist - Stand heute - eher unwahrscheinlich.
Angela Merkel und der Union scheint die neuerliche GroKo-Perspektive nicht zu schaden: Im neuen SPON-Wahltrend legen CDU und CSU zu - wobei der Streit über die Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat noch keine Rolle spielt, weil er erst am Montagabend entbrannte.
Die Union verbucht nach mehreren Wochen wieder ein nennenswertes Plus und liegt nun bei 31,7 Prozent. Vor allem bei älteren Wählern konnten CDU und CSU zulegen. Bei der Gruppe 65 und älter stimmten 40,8 Prozent für die Union (rund 3 Punkte plus).
Die Sozialdemokraten können sich dagegen mit 20,4 Prozent im Vergleich zur Vorwoche kaum spürbar verbessern.
Die FDP, die unmittelbar nach dem Aus der Jamaika-Gespräche noch deutlich zulegte, kann sich eine Woche später erneut verbessern, wenn auch nur sehr wenig: Die Partei von Christian Lindner kommt auf 13,1 Prozent. Die Grünen büßen in der Wählergunst leicht ein und landen bei 11 Prozent. Die Linke bleibt nahezu unverändert (jetzt 8,9 Prozent).
Größere Verluste gibt es dagegen für die AfD. Dabei hatte es Befürchtungen gegeben, die Rechtspopulisten würden von den gescheiterten Jamaika-Sondierungen profitieren. Doch im SPON-Wahltrend büßt die Partei rund zwei Punkte ein und kommt nur noch auf 10,6 Prozent.
Anmerkungen zur Methodik: Der SPON-Wahltrend wurde in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey im Zeitraum vom 21. November bis 28. November 2017 online erhoben. Die Stichprobe umfasste mehr als 10.000 Befragte. Der statistische Fehler lag bei 2,5 Prozent.
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