Missglückte Neujahrsbotschaft CDU-Politiker lästern über Lambrecht-Video

Christine Lambrecht steht für desolates Bundeswehrmanagement in der Kritik. Nun irritiert die Verteidigungsministerin mit einem Video – mit schlechter Akustik vor Böllerkulisse und unglücklichen Aussagen.

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat allen Grund zur Freude, 2022 endlich hinter sich zu lassen. Die SPD-Politikerin steht seit dem Start der Ampelkoalition in der Kritik: Die Modernisierung der Bundeswehr stockt, die Streitkräfte klagen über Munitionsmangel und defekte Puma-Panzer, Lambrecht werden Planlosigkeit und Überforderung vorgeworfen. Die »Zeitenwende« lässt in der Bundeswehr auf sich warten.

Eine Neujahrsbotschaft der Ministerin dürfte allerdings dafür sorgen, dass die Kritik auch 2023 nicht abebbt.

Krieg in Europa – und viele »tolle Menschen«

Auf Instagram hatte Lambrecht ein Video hochgeladen, in dem sie den Soldatinnen und Soldaten dankt – allerdings mitten vor der Geräuschkulisse des Berliner Abendhimmels: Die Ministerin ist wegen pfeifender Raketen und explodierender Böller kaum zu verstehen. Der Wind zersaust ihre Haare.

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»Mitten in Europa tobt ein Krieg«, sagt Lambrecht. Für sie seien damit viele Eindrücke und Begegnungen »mit interessanten und tollen Menschen« verbunden. Sie selbst begehe den Jahreswechsel mit Familie und Freunden. »All denjenigen, die das nicht können, weil sie für uns im Dienst sind, als Soldat oder als Polizistin, im Krankenhaus oder in anderen Bereichen, sage ich ein herzliches Dankeschön«, schließt die Ministerin.

Im Netz sorgt das unprofessionelle Video nun für Spott und Kritik. Vor allem CDU-Politiker deuten es als Beleg, dass Lambrecht für das Amt als Verteidigungsministerin ungeeignet ist.

Ex-Kanzlerkandidat Armin Laschet greift englischsprachige Kritik auf und fragt: »Ist dem Bundeskanzler eigentlich die Wirkung Deutschlands in Europa und der Welt völlig egal?«.

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Der sächsische CDU-Politiker Paul Schäfer wirft Lambrecht vor, nicht genügend Würde  für das Ministerinnenamt mitzubringen: »Mit dem Donnern der Silvesterraketen im Hintergrund erzählt sie etwas von Krieg in Europa und tollen Begegnungen, die sie 2022 hatte.«

Und der Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer erinnert daran, dass das Video nur der Höhepunkt eines desolaten ersten Amtsjahres gewesen sei: »Noch schlimmer als die Ansprache ist allerdings die Performance der Ministerin in 2022.«

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Von Ampelseite gibt es bislang auf Twitter wenig Schützenhilfe für die Ministerin. Abgeordnete von SPD, FDP und Grünen halten sich bedeckt – oder nutzen das Video ebenfalls als Steilvorlage für Häme. Das Grünenmitglied Stephan Bischoff teilt die Kernaussage Lambrechts mit einem Meme vor brennender Kulisse.

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Das Instagram-Video dürfte die Frage über ihre Eignung als Ministerin verschärfen. Zuletzt stand sie wegen eines Massenausfalls von deutschen Schützenpanzern vom Typ Puma in der Kritik.

Der SPIEGEL hatte enthüllt, dass bei Übungen der Panzergrenadierbrigade 37 binnen weniger Tage alle 18 eingesetzten Pumas wegen technischer Mängel ausfielen. Es sind ausgerechnet jene hochmodernen Panzer also, mit denen Deutschland Anfang 2023 die Schnelle Eingreiftruppe der Nato anführen wollte.

mrc
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