Grünenpolitikerin Auch Claudia Roth wurde offenbar mit dem Tode bedroht

Rechtsextremisten haben Claudia Roth einem Medienbericht zufolge eine Droh-E-Mail gesendet. In dem Schreiben hieß es demnach, sie stehe auf Platz zwei einer "Abschussliste" - hinter Parteikollege Cem Özdemir.
Claudia Roth: "Eine lange Liste versuchter Einschüchterungen"

Claudia Roth: "Eine lange Liste versuchter Einschüchterungen"

Foto: Britta Pedersen/ zb/ DPA

Die Grünenpolitikerin Claudia Roth soll ebenso wie Cem Özdemir von mutmaßlichen Rechtsextremisten mit dem Tod bedroht worden sein. Die Gruppe "Atomwaffen Division Deutschland" habe der Bundestagsvizepräsidentin geschrieben, ihr Name stehe auf Platz zwei einer "Abschussliste", berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe .

Özdemir hatte den Zeitungen zufolge ebenfalls eine konkrete Todesdrohung erhalten. Er stehe als erster Name auf der Todesliste, hatte es demnach in einer E-Mail an das Büro des türkischstämmigen Bundestagsabgeordneten geheißen. Auch dieses Schreiben sei von der "Atomwaffen Division Deutschland" unterzeichnet. Beide Droh-E-Mails seien am 27. Oktober eingegangen. Die Gruppe ist ein Ableger des US-amerikanischen Neonazinetzwerks "Atomwaffen Division"  (AWD).

Das Bundeskriminalamt verwies auf Anfrage der Funke-Zeitungen allgemein auf eine Stellungnahme vom vergangenen Jahr: "Die Gefährdung durch extrem rechte und rechtsterroristische Gewalttaten in der Bundesrepublik Deutschland bleibt, auch nach der Ankündigung der Existenz eines deutschen Ablegers der AWD, unverändert auf einem abstrakt hohen Niveau."

Roth will sich von den Schreiben der mutmaßlichen Rechtsextremisten offenbar nicht einschüchtern lassen. "Die Drohung mag diesmal gegen Cem und mich gerichtet sein, doch sie reiht sich ein in eine lange Liste versuchter Einschüchterungen - gegen Kommunalpolitikerinnen und die Zivilgesellschaft, gegen Jüdinnen und Muslime, gegen Künstlerinnen und Menschen mit Migrationshintergrund", sagte sie. "Wer glaubt, uns mit seinem dumpfen Hass und seiner geschichtsblinden Hetze vom Einsatz für eine vielfältige und weltoffene Gesellschaft abbringen zu können, den muss ich bitter enttäuschen."

bbr/dpa
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