Coronakrise in Deutschland Merkel würdigt Arbeit der Gesundheitsämter während der Pandemie

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Beschäftigten der Gesundheitsämter gelobt. Was diese leisteten, sei "ungewöhnlich". Die digitalen Möglichkeiten der Behörden ließen jedoch noch zu wünschen übrig.
Kanzlerin Angela Merkel vor einer Videoschalte mit Vertretern des öffentlichen Gesundheitsdienstes

Kanzlerin Angela Merkel vor einer Videoschalte mit Vertretern des öffentlichen Gesundheitsdienstes

Foto:

MICHAEL SOHN/POOL/EPA-EFE/Shutterstock

Die Gesundheitsämter gehören bei der Bewältigung der Corona-Pandemie zu den wichtigsten Schaltstellen, sie erfassen etwa die Fallzahlen und leiten vor Ort Gegenmaßnahmen ein. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lobt die Ämter nun für ihre Arbeit. Die Pandemie sorge dort für Aufgaben, "die in einem unfassbaren Mehrwert resultieren", sagte sie zu Beginn einer virtuellen Konferenz mit Vertretern des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Was die Beschäftigten Tag für Tag leisteten, sei "ungewöhnlich", sagte Merkel. Dafür wolle sie sich bedanken.

Die Kanzlerin sagte, die Ämter spielten "eine zentrale Rolle" und würden dabei helfen, die Infektionsketten zu brechen. Sie hätten einen "wesentlichen Anteil" daran, dass das Infektionsgeschehen in Deutschland weitgehend unter Kontrolle sei. Der Blick in andere Länder zeige, dass dies nicht selbstverständlich sei, sagte Merkel.

Allerdings ließen insbesondere die technische Ausstattung und die "digitalen Möglichkeiten" der Gesundheitsämter noch zu wünschen übrig, räumte die Kanzlerin ein. Auch das Personal sei teilweise knapp. Bund und Länder hätten sich daher auf den "Pakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst" mit einem Volumen von vier Milliarden Euro verständigt. Daraus sollen beispielsweise 5000 neue Stellen finanziert werden.

Auf der Konferenz sollten unter anderem mehrere Gesundheitsämter ihre Ideen für die Weiterentwicklung des öffentlichen Gesundheitsdienstes vorstellen. Merkel äußerte die Hoffnung, dass die Veranstaltung "ein Anstoß ist, verstärkt in die Diskussion zu kommen".

Söder und Tschentscher wollen Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessern

In Grußworten an die Konferenz würdigten auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) den Einsatz der Gesundheitsämter. Der öffentliche Gesundheitsdienst sei noch nie "so wertvoll" gewesen wie heute, sagte Söder. In den vergangenen Monaten sei dort "Übermenschliches" geleistet worden. "Nur zu loben oder zu klatschen", wäre zu wenig, mahnte der CSU-Chef. Die Arbeitsbedingungen müssten nachhaltig verbessert werden.

Tschentscher betonte ebenfalls, der öffentliche Gesundheitsdienst leiste in der Pandemie "hervorragende Arbeit". Nun gehe es darum, ihn personell zu stärken, technisch besser auszustatten und auch die Vernetzung mit anderen Teilen des Gesundheitssystems zu verbessern.

höh/AFP
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten