Verhandlungen mit Herstellern Bundesregierung will neu entwickelte Corona-Medikamente beschaffen

Zwei Medikamente sollen helfen, schwere Krankheitsverläufe bei Corona-Patienten zu verhindern. Noch sind die Arzneien hierzulande nicht zugelassen – die Bundesregierung bemüht sich aber bereits um Kontingente.
Paxlovid-Herstellung

Paxlovid-Herstellung

Foto: HANDOUT / AFP

Die Bundesregierung arbeitet daran, sich Kontingente zweier Medikamente zu sichern. Sie werden zur Behandlung von Coronakranken eingesetzt, sind hierzulande aber noch nicht zugelassen. Das Bundesgesundheitsministerium steht nach Angaben eines Sprechers bereits mit Herstellern »in Verhandlung, um Kontingente für Deutschland zu sichern und zeitnah für die Versorgung zur Verfügung zu stellen«.

Dies gelte neben dem Präparat Paxlovid des US-Konzerns Pfizer auch für das Mittel Lagevrio, das vom US-Unternehmen MSD hergestellt wird. Beides sind antivirale Mittel, die das Virus daran hindern, sich zu reproduzieren. Die Präparate sind in der EU noch nicht zugelassen. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat aber ein Bewertungsverfahren mit dem Ziel der Zulassung begonnen.

»Gute Nachricht für die Bekämpfung der Pandemie«

Die Mittel sollten in Deutschland nach der Zulassung vor allem für Risikopatienten eingesetzt werden – etwa Patienten über 60 Jahre und Menschen mit Leiden wie Adipositas und Diabetes. Das Bundesforschungsministerium wertete die Zulassung von Paxlovid durch die US-Arzneimittelbehörde FDA als »eine gute Nachricht für die Bekämpfung der Pandemie und damit für uns alle«. Laut Befunden aus den USA reduziere Paxlovid bei Risikopatienten die Gefahr einer Krankenhauseinweisung oder eines Todes deutlich.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte der Coronapille Paxlovid am Mittwoch eine Notfallzulassung für Risikopatienten ab zwölf Jahren erteilt. Die Behörde erklärte dazu: »Diese Zulassung bringt zu einem mit dem Auftreten neuer Varianten entscheidenden Zeitpunkt in der Pandemie ein neues Werkzeug, um Covid-19 zu bekämpfen.« US-Präsident Joe Biden versprach Pfizer staatliche Unterstützung, um die Produktion des Medikaments schnell hochzufahren.

Paxlovid kombiniert den neuen Wirkstoff Nirmatrelvir mit dem Medikament Ritonavir, das bereits zur Behandlung von HIV-Patienten eingesetzt wird.

ulz/AFP
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