Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister:
»Wir müssen hier vorgehen auch wie Medizinier. Hat sich der medizinische Befund verändert? Dann müssen auch die therapeutischen Maßnahmen angepasst werden.«
Karl Lauterbach macht schnell klar: Jetzt ist ein Arzt im Amt. Seine erste Rede im Bundestag als Gesundheitsminister wurde zur Kampfansage an das Coronavirus
Karl Lauterbach:
»Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
»Wir müssen alles tun, um diese Krise so schnell wie möglich zu beenden.«
»Die Herausforderung liegt darin, die aggressive Delta-Welle nachhaltig zu brechen und die drohende Omikron-Welle noch zu verhindern.«
»Wir müssen es schaffen, dass wir so erfolgreich sind, dass zumindest das Weihnachtsfest und die Reise zu den Lieben nicht nur stattfinden kann, sondern sicher stattfinden kann. Dafür werden wir kämpfen.«
Dafür schärft die Ampel das Infektionsschutzgesetz direkt nach – und ermöglicht den Ländern weitere Maßnahmen.
Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister:
»Dazu zählen beispielsweise Möglichkeiten, Veranstaltungen zu untersagen, Sportveranstaltungen vor größerem Publikum zu untersagen, Bars, Clubs, Diskotheken, sogar Restaurants zu schließen.«
»Dabei schließen wir ausdrücklich auch Verbote von Kongressen und Messen nicht aus.«
Auch zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht hat Lauterbach eine klare Meinung.
Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister:
”Eine solche Impfpflicht ist notwendig, denn am Ende des zweiten Jahres der Pandemie ist es in keiner Weise akzeptabel, dass in Einrichtungen, wo Menschen leben, die ihren Schutz uns anvertraut haben, dass dort noch unnötigerweise Menschen sterben, weil ungeimpfte Menschen dort arbeiten.«
An Ungeimpfte machte der Minister generell eine klare Ansage.
Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister:
»Bei der Inzidenz, die wir derzeit haben, ist die einzige Alternative zur Schließung von Restaurants und kulturellen Einrichtungen oft, dass Ungeimpfte dort nicht hineinkommen. Das macht niemand gerne, niemand macht das gerne. Wenn wir das nicht tun, werden wir über kurz oder lang diese Einrichtungen schließen müssen. Und das wollen wir nicht und das werden wir verhindern.«
Unterbrechungen aus der AfD wehrte Lauterbach ab. Keine Zeit.
Bärbel Bas, Bundestagspräsidentin:
»Herr Minister, erlauben Sie eine Zwischenfrage von dem Abgeordneten Brandner aus der AfD-Fraktion?«
Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister:
»Nein.«
Bärbel Bas, Bundestagspräsidentin:
»Herr Minister, entschuldigen Sie, dass ich Sie nochmal unterbreche. Aber erlauben Sie noch eine Zwischenfrage aus der Fraktion der AfD von Herrn Farle?«
Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister:
»Nein, das werde ich nicht tun.«
Zum Abschluss nutzte er dann noch große Worte, nämlich die von nun Alt-Kanzlerin Angela Merkel. Naja, zumindest so halb.
Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister:
Man soll ja nicht sagen, wir schaffen das. Das soll man ja nicht sagen. Aber wenn ich ganz ehrlich sein soll: Ich glaube nicht nur, sondern ich weiß, dass wir das schaffen. Aber wir müssen zusammenarbeiten, wir müssen an uns glauben und wir müssen einander vertrauen. Vielen Dank.«