Lauterbach unterstützt Pläne zum Ende der epidemischen Lage »Geimpft, genesen oder leider verstorben«

Karl Lauterbach (SPD): Zweifel am Freedom Day am 21. März 2022
Foto: CLEMENS BILAN / EPAKaum jemand hat in der Coronakrise so ausdauernd vor den Gefahren des Virus gewarnt wie Karl Lauterbach. Er hat sich nun zum Vorhaben der Ampelparteien geäußert, die »epidemische Lage von nationaler Tragweite« am 25. November auslaufen zu lassen – und den Plan begrüßt, eine Übergangsregelung für die Zeit bis zum Frühjahr zu schaffen.
»Das Eckpunktepapier wird der Bekämpfung der Corona-Pandemie gerecht«, sagte der SPD-Gesundheitsexperte er der »Rheinischen Post«. »Es ist ein guter Kompromiss aus weiterhin möglichen Maßnahmen für die Länder und einer Absage an harte Einschnitte wie Lockdowns oder Ausgangssperren.«
Weder Lockdown noch Schulschließungen
Niemand brauche mehr einen Lockdown oder Schulschließungen, sagte Lauterbach. Zurückhaltend äußerte er sich aber zu dem von den Ampelparteien geplanten Enddatum der Maßnahmen. Im Frühjahr werde sich aber erst noch zeigen müssen, ob ab 21. März wirklich alle Corona-Maßnahmen fallen könnten. »Das ist auch davon abhängig, ob noch Virus-Varianten auftreten werden.«
Er betonte erneut die Bedeutung von Impfungen. »Klar ist aber, dass die meisten Ungeimpften von heute bis dahin entweder geimpft, genesen oder leider verstorben sind, denn das Infektionsgeschehen mit schweren Verläufen betrifft vor allem Impfverweigerer«, sagte der SPD-Politiker. Er wird als möglicher Gesundheitsminister in einer Ampelkoalition gehandelt.
SPD, Grüne und FDP hatten am Mittwoch den Vorschlag unterbreitet, das Infektionsschutzgesetz so zu ändern, dass bestimmte Corona-Maßnahmen auch ohne Fortbestehen der Ende November auslaufenden Maßnahmen weiter gelten können (eine Analyse dazu lesen Sie hier). Dazu gehören die Maskenpflicht, die 3G- und 2G-Regeln und Abstandsgebote. Die entsprechende Übergangsregelung soll nach dem Willen von SPD, Grünen und FDP im November von Bundestag und Bundesrat beschlossen werden.